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Insolvenz
Deutscher Zigarettenhersteller rutscht in die Insolvenz – was wird aus den Produkten?
Ein deutscher Zigarettenhersteller ist von der Insolvenz bedroht. Verschiedene Faktoren haben das Unternehmen in die wirtschaftliche Schieflage gebracht. Es gilt nun, den Betrieb zu retten.
28474780.jpg       -  Ein deutscher Zigarettenhersteller kämpft mit wirtschaftlichen Engpässen.
Foto: David Ebener, dpa (Archivbild) | Ein deutscher Zigarettenhersteller kämpft mit wirtschaftlichen Engpässen.
Nicolas Kaufmann
 |  aktualisiert: 08.09.2024 05:56 Uhr

Die anhaltende, schwierige Wirtschaftslage drängt zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz. Sie werden zahlungsunfähig und können ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens wird geprüft, ob der Betrieb zu retten ist. So ergeht es derzeit einem deutschen Zigarettenhersteller.

Die Tobacco Management & Consulting Company GmbH (TMCC) mit Sitz in Achern-Önsbach im Schwarzwald hat am 19. Juli Antrag auf vorläufige Insolvenzverwaltung beim Amtsgericht Baden-Baden gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dirk Pehl von der Acherner Kanzlei Schultze & Braun einberufen, wie der Pressesprecher der Kanzlei, Matthias Braun, auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.

Was führte TMCC in die Insolvenz?

TMCC wurde im Jahr 2001 gegründet und produziert nach eigenen Angaben Tabakprodukte aller Art. Braun zufolge stellt das Unternehmen hauptsächlich aber Feinschnitttabak her. Nun habe „eine Kombination aus verschiedenen Ursachen“ zur Insolvenz geführt. Ein Grund liege demnach in den gestiegenen Kosten infolge des Ukraine-Kriegs. Schließlich habe sich der Tabakverkauf reduziert, da Kundinnen und Kunden beim Rauchen sparen würden.

Weiter erklärt Braun: „Der Geschäftsbetrieb ist auf ein Produkt ausgelegt, das mit einer sehr hohen Steuer, der Tabaksteuer, belegt ist.“ Dies sei der ausschlaggebende Punkt, denn aufgrund dessen bestehe ein entsprechender Liquiditätsbedarf: Das Unternehmen müsse die Steuer zahlen, zugleich aber auch Liquidität haben, für die weiteren Produkte, die seine Kunden bestellen und erst später bezahlen. Hinzukam demnach ein Maschinenausfall für „wenige Tage“, wodurch pro Tag ein mittlerer sechsstelliger Betrag an Einnahmen fehlte. Auch seien Zwischenfinanzierungen für die Tabakbranche schwieriger geworden.

Mitarbeitende erhalten Insolvenzgeld

Der Betrieb läuft dem Pressesprecher zufolge derzeit normal weiter. Die Löhne und Gehälter der 43 Mitarbeitenden seien gesichert. Sie arbeiten ganz normal weiter und erhalten momentan Insolvenzgeld. Entlassungen seien nicht geplant.

Indes sei ein Investorenprozess gestartet, bei dem der vorläufige Insolvenzverwalter nach potenziellen Investoren sucht. Nun gehe es darum, mit ersten Interessenten in die Gespräche zu gehen. Wie es mit TMCC weitergeht, wird sich bis Ende September zeigen. Bis dahin müsse das der Zigarettenhersteller so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter wieder aus dem laufenden Betrieb erwirtschaftet werden können, so Braun.

 
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