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Block-House
Streit um Sorgerecht: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Christina Block
Christina Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel streiten sich seit Jahren um das Sorgerecht für ihre Kinder. Nun erreichte der Konflikt einen neuen Höhepunkt. Wie es dazu kam.
Sorgerechtsstreit um Block-Kinder.jpeg       -  Christina Block streitet seit Jahren um das Sorgerecht für zwei ihrer vier Kinder.
Foto: Georg Wendt, dpa | Christina Block streitet seit Jahren um das Sorgerecht für zwei ihrer vier Kinder.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:27 Uhr

Seit Jahren streiten sich die Unternehmerin und Tochter des Block-House-Gründers Eugen Block, Christina Block, und ihr Ex-Mann Stephan Hensel vor Gericht um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder. Seinen bislang traurigen Höhepunkt erreichte der Konflikt an Silvester.

Wie begann Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und Stephan Hensel?

Doch von vorn. Christina Block und Stephan Hensel heirateten im Jahr 2005. Gut neun Jahre später trennten sich die beiden. Zu diesem Zeitpunkt war ihr jüngstes Kind drei Monate alt. Die Scheidung folgte vier Jahre später. Wie der Spiegel berichtet, wurden die Differenzen laut Hensel kurz nach der Trennung immer heftiger. Erst ging es um Geld, später darum, wie häufig er die Kinder sehen darf. Block habe ihm nicht erlaubt, seine Kinder so oft zu sehen, wie er es wollte.

Nachdem Hensel erst wie Block weiterhin in Hamburg gewohnt hatte, zog er 2019 mit seiner neuen Familie ins dänische Gråsten. Als die älteste 15-jährige Tochter im Sommer 2021 beschloss, zu ihrem Vater zu ziehen, eskalierte der Streit. Beim Hamburger Jugendamt erhob Hensel Vorwürfe gegenüber Block. Er sprach von "Klapsen auf den Hinterkopf". Seine Ex-Frau bestritt diese Anschuldigungen.

Als Hensel seine beiden jüngsten Kinder im August wie üblich für ein Besuchswochenende abgeholt hatte, kehrten sie danach nicht zu ihrer Mutter zurück. Hensel schrieb Block stattdessen eine E-Mail, in der er ankündigte, das Jugendamt zu kontaktieren. Die jüngste Tochter habe "Angst vor deinem Verhalten", und das Verhalten gegenüber dem Sohn sei "kindeswohlgefährdend". 

Das Amtsgericht Hamburg sprach ihm im September 2021 vorläufig das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für seine beiden Kinder zu. Die Mutter legte Beschwerde ein, doch vor Gericht erneuerten die Kinder die Vorwürfe. Beide beteuerten, nicht zurück zu ihrer Mutter zu wollen. Im Oktober 2021 entschied das Gericht jedoch, dass Hensel die Kinder an die Mutter "herauszugeben" hat. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wurde vorläufig der Mutter übertragen. Später sollte in einem Hauptverfahren geklärt werden, wo die Kinder leben sollen.

Hensel kam der Aufforderung des Gerichts aber nicht nach. Es folgten zahlreiche Verfahren in Dänemark, doch der Hamburger Beschluss wurde nicht vollstreckt. Block zeigte ihren Ex-Mann dann wegen Kindesentziehung an. Das Amtsgericht lehnte zunächst die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab, jetzt muss das Landgericht darüber entscheiden. Im November 2022 soll Block eine Sicherheitsfirma angeheuert haben, die bei der "Rückführung der Kinder" helfen sollten, wie der Spiegel vom damaligen Geschäftsführer erfuhr. Der Plan scheiterte jedoch. 

Wollte Christina Block ihre Kinder an Silvester zurückholen?

Nun wird spekuliert, ob Block in der Silvesternacht einen weiteren Rückholversuch unternommen hat. Nach Angaben der dänischen Polizei griffen Unbekannte Hensel in Süddänemark an und nahmen den zehnjährigen Jungen und das 13-jährige Mädchen in zwei Autos mit. Nun wird wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung ermittelt.

Nach dem Zwischenfall befanden sich die Kinder bei ihrer Mutter. Nach einem Eilantrag des Vaters hatte das Hanseatische Oberlandesgericht am Freitag vergangener Woche eine einstweilige Anordnung erlassen, nach der die Kinder zu ihrem Vater zurückkehren mussten. Die dänische Justiz habe einen Haftbefehl erlassen, sagte der strafrechtliche Beistand von Christina Block, Otmar Kury. "Es gibt einen europäischen Haftbefehl, der in Hamburg und Deutschland nicht vollstreckt wird." Der Haftbefehl sei in Hamburg in eine Meldeanordnung umgewandelt worden. Es gebe keine Fluchtgefahr. Welchen Vorwurf die dänische Justiz gegen die Unternehmerin erhebt, konnte der Anwalt nicht sagen.

Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und Stephan Hensel: Was ist der aktuelle Stand?

Am Freitagmorgen durchsuchten Beamte von Staatsanwaltschaft und Polizei Blocks Wohnhaus. Es werde gegen sie und weitere Personen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten ermittelt, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hamburg mit. Es seien deshalb am Morgen mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden. Die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit der Aufklärung der umstrittenen Rückholaktion von zwei der vier gemeinsamen Kinder aus Dänemark in der Silvesternacht, sagte die Sprecherin. Weitere Auskünfte zu dem Einsatz wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht erteilen. Nach dpa-Informationen wurden die Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, um E-Mails und Daten zu sichern. Es soll darum gehen, wer die Aktion in Dänemark veranlasst hat. (mit dpa)

 
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