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Indonesien
Probleme im Paradies: Bali verlangt jetzt Touristensteuer
Nach monatelangen Diskussionen gibt es nun eine Touristensteuer auf Bali. Jeder Urlauber muss bei der Einreise neun Euro bezahlen. Das Geld soll auch im Kampf gegen den Müll eingesetzt werden.
Tourismus auf Bali.jpeg       -  Die indonesische Insel Bali verlangt seit Februar eine Touristensteuer.
Foto: Carola Frentzen, dpa (Archivbild) | Die indonesische Insel Bali verlangt seit Februar eine Touristensteuer.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:09 Uhr

Monatelang wurde über die Touristensteuer auf Bali diskutiert, jetzt ist sie da. Seit Mittwoch (14. Februar) müssen alle Touristen bei der Einreise am Flughafen I Gusti Ngurah Rai 150.000 Rupien (neun Euro) bezahlen. Der Starttermin wurde auf die Nebensaison gelegt. Aktuell ist Regenzeit auf Bali, und die indonesische Insel ist weit weniger überfüllt, als in der Hauptsaison im Juli oder August. Ein guter Moment also, um zu testen, ob oder in welchem Ausmaß die neue Steuer die Wartezeiten an den Visaschaltern verlängert.

Urlaubern wird geraten, die Steuer bereits im Vorfeld über die Webseite Love Bali oder die Love Bali App zu bezahlen, um die Wartezeiten am Flughafen so gering wie möglich zu halten. Wer lieber bei der Einreise zahlen möchte, kann dies aber per Kreditkarte tun.

Touristensteuer auf Bali soll zum Schutz von Natur und Kultur dienen

Die Regierung will das Geld nach eigenen Angaben in den Schutz der Natur und Kultur der "Insel der Götter" sowie in nachhaltigen Tourismus und Serviceleistungen investieren. Bali ist die einzige hinduistisch geprägte Insel im muslimischen Indonesien und berühmt für seine einmaligen Traditionen und Rituale. Etwa 70 Prozent der Gelder sollen aber – zumindest anfangs – in die Bewältigung des Abfallproblems fließen.

Derzeit treibt die vom Monsun beeinflusste Strömung wieder Müllberge ans Ufer des berühmten Surferstrands von Kuta. Helfer sammeln jeden Tag tonnenweise Flaschen, Becher und Verpackungen ein, die mit Lastwagen abtransportiert werden. Doch schon am nächsten Morgen türmt sich der Unrat erneut. Dabei ist Kuta kein Einzelfall. Auch andere Attraktionen leiden unter dem Müll.

Ein weiteres Problem zeigt sich auf Balis Straßen. Es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel – dafür aber Unmengen an Autos und Motorrollern. Stundenlange Staus sind die Folge. Wenn es regnet, herrscht oft totaler Stillstand. Die Regierung plant schon länger ein Bahnsystem, das zumindest den Flughafen mit Kuta und anderen südlichen Ferienorten verbinden soll.

Touristensteuer auf Bali gilt für jeden

Die Touristensteuer in Höhe von neun Euro muss zusätzlich zu den 30 Euro für ein 30-Tage-Visum bezahlt werden. Die Steuer gilt für jeden, auch für Kinder. Wer einen Abstecher auf Nachbarinseln wie die Gili Islands, Lombok oder Java macht, muss bei der Rückreise nach Bali erneut bezahlen. Für Kurztrips nach Nusa Penida, Nusa Lembongan oder Nusa Ceningan gilt dies hingegen nicht, da diese drei Inseln zur Provinz Bali gehören. Zusätzlich zur Touristensteuer auf Bali will Indonesien die Vergnügungssteuer deutlich erhöhen. Dadurch steigen die Preise in Bars, Nachtclubs und Spas. (mit dpa)

 
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