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Genf
Was Reisende nach dem Autobahn-Einsturz beachten müssen
Die zerstörte Autobahn A13 in der Schweiz wird frühestens in einem Monat wieder geöffnet – und das nur teilweise. Die Auswirkungen für Reisende sind groß.
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Foto: Samuel Golay, Keystone/dpa | Die A13 wird von Millionen Urlaubsreisenden genutzt – und wird monatelang nur eingeschränkt befahrbar sein.
Jan Dirk Herbermann
 |  aktualisiert: 01.07.2024 02:38 Uhr

Nach dem verheerenden Unwetter im Schweizer Kanton Graubünden beginnt der Wiederaufbau. Der zerstörte Abschnitt der Autobahn A13, die durch den San-Bernardino-Tunnel führt, soll so schnell wie möglich repariert werden. Nach den heftigen Regengüssen hatte der Fluss Moesa in der vergangenen Woche riesige Wasser-, Geröll und Schlammmassen mit sich geführt und die Autobahn auf einer Länge von 200 Metern eingerissen. Fachleute starteten am Montag mit schwerem Gerät die Aufräumarbeiten, um die teilweise gesperrte Route wieder flott zu machen. Die San-Bernardino-Achse gehört zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen für den Personen- und Güterverkehr.

Doch die Arbeiten an der A13 südlich des San-Bernardino-Passes zwischen Mesocco und Lostallo könnten sich wohl bis tief in den Sommer oder darüber hinaus hinziehen. Auf den Ausweichrouten dürften deshalb die Staus noch länger als ohnehin schon ausfallen: In der Feriensaison stehen Reisenden auf dem Weg nach Italien nervenaufreibende Wartezeiten bevor. 

Die Autobahn in der Schweiz soll zunächst einspurig werden

Die Schweizer wollen Schritt für Schritt den zertrümmerten Teil der A13 wieder in Betrieb nehmen. „Wir planen, zunächst eine Hälfte der Straße dem Verkehr zur Verfügung zu stellen, das heißt also, dass die A13 einspurig befahrbar sein soll“, sagte die Sprecherin des Bundesamtes für Straßen, Martina Wirth, unserer Redaktion. Zuerst werde die Fahrbahn in Richtung Süden wiederhergestellt. Auf die Frage, wann dieses Zwischenziel erreicht sei, sagte die Sprecherin: „Wir rechnen mit dem Start der Teilinbetriebnahme in einem Monat.“ Eine Prognose, wann die gesamte Strecke wieder funktionstüchtig sein wird, wollte sie nicht abgeben.

Der Verlauf der Instandsetzung hängt erheblich von den Witterungsverhältnissen ab. Weitere Niederschläge verzögern die Arbeiten, weil sie das Wasser im Fluss Moesa gefährlich ansteigen lassen. Dann wäre das Risiko für Leib und Leben der Bauarbeiter zu groß – und es drohen weitere Schäden an der Strecke. Die Naturgewalt forderte bereits Menschenopfer: Am Sonntagvormittag bargen Einsatzkräfte in der Moesa eine Leiche. Zwei weitere Personen werden nach Angaben der Kantonspolizei noch vermisst. „Es ist ein trauriger Tag“, sagte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis, der aus Graubündens Nachbarkanton Tessin stammt. 

Solange die A13 streckenweise blockiert bleibt, müssen Fahrerinnen und Fahrer, die die Schweiz durchqueren wollen, eine Alternative suchen: Zur Auswahl stehen etwa die wichtigste Nord-Süd-Achse durch Helvetien, die Gotthardautobahn A2 oder die Strecken über den Simplon sowie den Großen St. Bernhard. Als Hilfe bietet sich die Internetseite des Schweizer Touring Clubs (TCS) an. Der TCS sammelt dort aktuelle Informationen – auch über die 77 wichtigsten Pässe des Landes. „Wir müssen den Verkehr auf alle alpinen Achsen umleiten“, umreißt der Vizedirektor des Bundesamtes für Straßen, Guido Biaggio, gegenüber dem Sender SRF die Lage.

Lange Staus auf der Gotthardroute

Die Sperrung der A13 war schon am Sonntag auf der Gotthardautobahn zu spüren. Die Gotthardroute ist bei Reisenden für lange Wartezeiten bekannt. Am Gotthard-Südportal stauten sich laut der Nachrichtenagentur SDA die Autos zwischen Faido und dem Rastplatz Dosierstelle Airolo auf zehn Kilometern. Die Wartezeit habe rund eineinhalb Stunden betragen. Auf der Nordseite des Gotthards meldete die SDA ebenso eine kilometerlange Autokolonne. Um den Fahrern einen allzu langen Leidensweg zu ersparen, setzen die Eidgenossen auch auf internationale Koordination. Lösungen sollten „in Absprache mit den Nachbarländern“ gefunden werden, sagte Außenminister Cassis. 

 
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