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Bremervörde
Wo ist Arian? Sechsjähriger seit 14 Tagen verschwunden
Seit zwei Wochen ist Arian aus Bremervörde nun verschwunden. Es gibt Vermutungen, dass der autistische Junge in den Fluss Oste gefallen sein könnte.
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Foto: Daniel Bockwoldt, dpa | Der sechs Jahre alte Arian aus -Bremervörde bleibt auch nach 14 Tagen noch vermisst.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 06.05.2024 11:08 Uhr

Auf der Suche nach dem vermissten sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. Es gebe keine neuen Hinweise, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Bisherige Hinweise würden Stück für Stück abgearbeitet, hieß es zuvor. Der autistische Junge wurde am 22. April als vermisst gemeldet. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie er nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Zuhause selbstständig verließ - die Behörde leitete sofort Suchmaßnahmen mit Hunderten Einsatzkräften ein.

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben weiterhin in alle Richtungen. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es demnach nicht. Vermutet wird unter anderem, dass das Kind in den Fluss Oste gefallen sein könnte. 

Nach einem Bericht der Bild flog die Besatzung eines Polizeihubschraubers am Sonntagvormittag die Oste vom Wohnort des Jungen bis zur Elbmündung ab. Dabei habe es sich um einen Routineflug - den regelmäßigen Gewässerüberwachungsflug - gehandelt, sagte ein Polizeisprecher Auf dem Rückflug habe der Hubschrauber die Strecke noch einmal abgeflogen, "weil er da ja eh unterwegs war. Es ist aber keine gezielte Suche nach Hinweisen oder Spuren". Neue Erkenntnisse brachte der Flug dem Bericht zufolge nicht. 

Suche nach vermisstem Arian aus Bremervörde eingestellt

Gut eine Woche nach dem Verschwinden des sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde stellten die Ermittler die aktive Suche vergangenen Dienstag ein. Die Einsatzkräfte durchkämmten nach eigenen Angaben 5300 Hektar zu Land, zu Wasser und aus der Luft. Täglich waren rund 800 Menschen beteiligt, darunter auch viele Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Booten und Tauchequipment. "Wir wollten alles Menschenmögliche tun, um Arian zu finden", sagte der Polizeisprecher.

Auch Kinderlieder und sogenannte Skybeamer wurden bei der Suche genutzt. Dabei handelt es sich um Scheinwerfer, die einen Lichtkegel in den Himmel projizieren. Zusammen mit den Kinderliedern sollen die Skybeamer Anreize für den vermissten Jungen setzen, die Orte aufzusuchen.

Nacht der Suche entlang des Flusses Oste abgeschlossen hatten sich die Einsatzkräfte erneut den Ortsteil, in dem der Junge wohnt, vorgeknüpft. Alle Schuppen und Garagen wurden geöffnet und kontrolliert, ebenso wie Mülltonnen. Die Müllabfuhr wurde abgesagt.

Vermisster Junge aus Niedersachsen: Rund 250 Soldaten waren im Einsatz

Bei der Suche unterstützte auch die Bundeswehr. Rund 250 Soldaten beteiligten sich. Dies waren laut Polizei Kräfte des Heers aus der Gemeinde Seedorf in Niedersachsen. Die Bundeswehr stockte die Zahl der Soldaten bei der Suche auf rund 450 auf. Weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe halfen ebenfalls. Während der Suche setzten die Helfer Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte.

Arian aus Bremervörde ist selbstständig von zu Hause verschwunden

Zuletzt wurde der Sechsjährige am Montagabend, 22. April, bei sich zu Hause in Bremervörde-Elm gesehen. Es ist unklar, wie er von dort verschwinden konnte. Laut einem Polizeisprecher habe er erst vor Kurzem gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet. Der Vater habe den Ernst der Lage sofort erkannt und die Polizei informiert. Diese leitete direkt Suchmaßnahmen ein. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmten das Gebiet rund um das Zuhause des Jungen. In der Nähe liegt ein größeres Waldstück.

Der Junge ist Autist, kann sich laut Polizei nicht artikulieren und reagiert auch nicht auf Ansprache. "Das macht die Situation und die Suche nach ihm besonders schwer", so ein Polizeisprecher.

Vermisster Junge aus Bremervörde: Minusgrade könnten lebensgefährlich sein

"Die ganze Geschichte ist dramatisch", sagte der Polizeisprecher mit Verweis auf Temperaturen teils unter null Grad Celsius in der Nacht auf Dienstag. Minusgrade könnten für den kleinen Jungen, der noch leicht bekleidet ist, lebensgefährlich sein. Er trug zuletzt einen längeren Pullover, eine Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.

An der Suche nach dem Sechsjährigen beteiligen sich neben Hunderten Kräften von Feuerwehr und Polizei auch das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und zahlreiche Freiwillige. Zudem waren ein Hubschrauber, Such- und Spürhunde, Drohnen und ein Sonarboot im Einsatz. Ein Tornado-Flugzeug überflog das Gebiet und erstellte Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera.

Die Polizei forderte Anwohner auf, private Kameraaufnahmen von Überwachungskameras zu prüfen. Am Mittwoch teilte die Polizei mit, dass der Junge am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. "Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt", sagte der Polizeisprecher. Demnach ging der Sechsjährige allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein aus seinem Heim verschwunden ist. 

"Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten", so die Polizei. Deshalb baten die Beamten Einwohner, entsprechende Möglichkeiten auf dem eigenen Grundstück zu abzusuchen. Vom Wohnviertel aus führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Ob das Kind dort unterwegs war, ist unklar. (mit dpa)

 
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