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Hamburg
Amoktat in Hamburg: Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Waffenbehörde
Rund um die Amoktat in Hamburg gibt es neue Erkenntnisse. Nun wird gegen einen Mitarbeiter der Waffenbehörde ermittelt.
399503725.jpg       -  Der Tatort in Hamburg: In der Kirche der Zeugen Jehovas ereignete sich am vergangenen Donnerstag eine Amoktat.
Foto: Christian Charisius, dpa | Der Tatort in Hamburg: In der Kirche der Zeugen Jehovas ereignete sich am vergangenen Donnerstag eine Amoktat.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:14 Uhr

Im Fall der Amoktat in Hamburg wird nun gegen einen Mitarbeiter der Waffenbehörde ermittelt. Es besteht der Verdacht auf fahrlässige Tötung. Der Verdächtige soll den psychischen Zustand des Mannes, der bei einer Versammlung der Zeugen Jehovas um sich schoss, nicht innerhalb der Behörde weitergeleitet haben. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Es wird demnach auch gegen drei Mitglieder des Schießclubs des Täters ermittelt.

Unterdessen sind weiterhin viele Fragen offen. Klar ist: Der 35 Jahre alte Philipp F. hatte im Hamburger Stadtteil Alsterdorf sieben Menschen erschossen. Darunter auch ein ungeborenes Kind. Er war während einer Veranstaltung in eine Kirche der Zeugen Jehovas eingedrungen und hatte dort das Feuer eröffnet. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte tötete er sich selbst. 

"Wir können der USE sehr dankbar sein, dass sie so schnell wie es ging dort reingegangen sind, auch ohne Ausrüstungen wie Helme. Das erfordert einen großen Mut", sagte Andy Grote, Hamburger Senator für Inneres und Sport, bei einer Landespressekonferenz über die Spezialeinheit "Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen", die schnell am Tatort war. Dadurch könnte sie rund 20 Menschen das Leben gerettet haben. "Die Schwerverletzten konnten gut versorgt werden, eine Person schwebt noch in Lebensgefahr", sagte Grote.

Amoktat in Hamburg: Ermittler gehen von Einzeltäter aus

Als größte Frage stellt sich die nach dem Warum. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Philipp F. aus Hass auf die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas gehandelt hat. Das Motiv ist aber bislang nicht abschließend geklärt", sagte Arnold Keller von der Generalstaatsanwaltschaft: "Ob hierin letztlich das Motiv für die Tat zu suchen ist, kann heute aber noch nicht abschließend gesagt werden."

Keller erklärte, dass die Ermittler alles dafür tun würden, das "tragische Gesamtgeschehen umfassend strafrechtlich aufzuklären". Das betreffe "sowohl die Rekonstruktion des genauen Tatablaufs als aber auch die Aufklärung des Vortag-Geschehens". Es werde auch überprüft, ob es sich bei Philipp F. um einen Einzeltäter handelt. Nach aktuellem Sachstand ist das der Fall. "Es wurden keine Personen in den Blick von strafrechtlichen Ermittlungen genommen", sagte Keller: "Ich bitte Sie, von voreiligen Spekulationen Abstand zu nehmen."

Uwe Stockmann, stellvertretender Leiter des Staatsschutzes im LKA, gab bekannt, dass eine "hohe zweistellige Anzahl von Zeugenvernehmungen durchgeführt" wurde. Außerdem seien eine "mittlere dreistellige Zahl an Hinweisen" eingegangen.

Nach Schüssen in Hamburg: Grote spricht über Verschärfung des Waffenrechts

Grote sprach sich bei der Pressekonferenz für eine Verschärfung des Waffenrechts aus. Als "ganz entscheidende und relevante Änderung" bezeichnete er die generelle Vorlage eines amtsärztlichen Zeugnisses zur persönlichen Eignung als Waffenbesitzer. Der SPD-Politiker hofft, dass auf Bundesebene eine Einigung darüber erzielt werden kann, dass die Altersgrenze von 25 fällt, die derzeit für einen solchen Nachweis gilt.

 
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