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NS-Vergangenheit
Alice Weidel: Großvater offenbar Mitglied bei NSDAP und SS
AfD-Chefin Alice Weidel will von der Nazi-Vergangenheit ihres Großvaters nichts gewusst haben. Hans Weidel war Mitglied bei NSDAP sowie SS und arbeitete als Militärrichter.
Schlappe fur AfD in Prozess wegen Wahlkampf-Spende       -  Alice Weidels Großvater hat Karriere in der NS-Diktatur gemacht - sie will davon nichts gewusst haben.
Foto: Kay Nietfeld, dpa (Archivbild) | Alice Weidels Großvater hat Karriere in der NS-Diktatur gemacht - sie will davon nichts gewusst haben.
Valentin Kronberger
 |  aktualisiert: 10.11.2024 02:33 Uhr

Hans Weidel war Mitglied bei der NSDAP, der SS und Militärrichter bei der Kommandantur Warschau. Die AfD-Chefin Alice Weidel will von der Nazi-Karriere ihres Großvaters nichts gewusst haben, sagte sie der Welt. Das Portal hatte Dokumente des Bundesarchivs und des polnischen Staatsarchivs ausgewertet und daraufhin die mutmaßliche NS-Vergangenheit ihres Großvaters aufgedeckt.

Hans Weidel trat der NSDAP und SS bei

Ihr Großvater Hans Weidel war den Angaben zufolge 1932 der NSDAP beigetreten. Im Jahr darauf wurde er zudem Mitglied der SS. Weidel kandidierte 1933 als Stadtverordneter und wurde „Fraktionsführer der NSDAP“. Insgesamt gehörte er zehn verschiedenen NS-Organisationen an. Darunter der Nationalsozialistische Rechtswahrerbund, der den „Kampf gegen das Judentum im Recht“ propagierte.

Hans Weidel wurde zum Oberstabsrichter befördert - gezeichnet durch Hitler

Wenige Tage nach Hitlers Überfall auf Polen im Jahr 1939 wurde Hans Weidel eingezogen. Anschließend wurde er Offizier. Ab Juli 1941 war der Vorfahre von Alice Weidel angeblich Heeresrichter bei der Kommandantur Warschau. Nach drei Jahren wurde er zum Oberstabsrichter befördert. Der Personalvorschlag durchlief das Führerhauptquartier und wurde laut Welt durch Adolf Hitler gezeichnet.

Hitler war oberster Gerichtsherr der Militärjustiz. Seine Gerichte verhängten nach Forschungsergebnissen der Historikerin Claudia Bade etwa 50.000 Todesurteile - mehr als 20.000 davon wurden vollstreckt.

Alice Weidel: NS-Karriere des Großvaters war ihr nicht bekannt

„Aufgrund familiärer Dissonanzen, gab es weder Kontakt zum Großvater, der bereits im Jahr 1985 starb, noch war er Gesprächsthema in der Familie“, sagte Weidel der Welt. Sie wies den Vorwurf zurück, dass die AfD die NS-Zeit verharmlosen würde. Zum Zeitpunkt des Tods ihres Opas war Weidel sechs Jahre alt.

Gegen Weidels Großvater wurde mehrfach wegen NS-Vergangenheit ermittelt

Gegen Hans Weidel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals wegen seiner NS-Vergangenheit ermittelt. Das erste Verfahren wurde 1948 wegen unvollständiger Dokumente eingestellt. Zudem ermittelten 1977 das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen und 1979 die Hamburger Kriminalpolizei gegen Weidel. Jedoch blieben alle Ermittlungsverfahren erfolglos.

 
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