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Salzburg
Nashorn im Zoo Hellbrunn tötet Tierpflegerin aus Bayern
Im Salzburger Zoo wurde am Dienstagmorgen eine 33-jährige Tierpflegerin aus Bayern von einem Nashorn getötet. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, ist noch unklar.
Pflegerin durch Nashorn-Angriff im Zoo Salzburg getötet.jpeg       -  Im Salzburger Zoo tötete ein Nashorn eine Tierpflegerin.
Foto: Franz Neumayr/APA, dpa | Im Salzburger Zoo tötete ein Nashorn eine Tierpflegerin.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:34 Uhr

"Der Zoo Hellbrunn bleibt heute ganztägig geschlossen", heißt es auf der Homepage des Salzburger Zoos. Der Grund dafür ist tragisch. Am frühen Dienstagmorgen gegen 7 Uhr kam es dort zu einem tödlichen Arbeitsunfall. Eine 33-jährige Tierpflegerin, die gebürtig aus München stammt, hatte ein 1,8 Tonnen schweres Nashornweibchen mit einem Stift zum Schutz gegen Insekten eincremen wollen – eine tägliche Routinearbeit. Doch dann ging das Tier auf die Pflegerin los. 

Ein 34-jähriger Pfleger aus Österreich, laut Krone der Ehemann der 33-Jährigen, versuchte noch, das Tier zu verscheuchen. Er wurde ebenfalls von dem Nashorn angegriffen und verletzt. Die Frau erlag noch an der Unfallstelle trotz Wiederbelebungsversuchen ihren Verletzungen am Brustkorb, der 34-Jährige wurde mit einem Oberschenkelbruch in das Uniklinikum Salzburg gebracht.

Nashorn tötet Pflegerin: Ursache muss ermittelt werden

Die Geschäftsführerin des Zoos, Sabine Grebner, sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz über die getötete Tierpflegerin: "Sie war immer sehr vorsichtig und sehr bedacht und hat ein extrem gutes Gespür für die Tiere gehabt." Sie arbeitete seit 2014 im Zoo Salzburg. Es sei noch unklar, weshalb das Nashorn die Pflegerin angegriffen hatte, so Grebner. Alle vier Nashörner im Zoo seien an die Pflege gewöhnt und würden sich bürsten lassen, auf Zuruf ins Innengehege kommen oder auch ohne Narkose Blutabnahmen dulden. Wir sind natürlich tief bestürzt und geschockt", erklärte die Geschäfsführerin.

Der Zoo Salzburg sei wie andere Zoos für Notfälle mit Waffen, Narkosegewehren und Pfeffersprays ausgestattet. Doch bei einem so plötzlichen Angriff mit direktem Kontakt zwischen Tier und Mensch "hilft ihnen einfach keine Waffe", sagte Grebner. Die Geschäftsführerin deutete an, dass Yeti als Vertreterin einer gefährdeten Tierart nicht eingeschläfert werden wird. Das Tier werde auch nicht von seinen Artgenossen um Zoo isoliert, denn die Pflege-Routine müsse beibehalten werden.

Laut Grebner müssten die genauen Umstände, wie es zu dem Unfall gekommen ist, jetzt ermittelt werden. Unter anderem soll überprüft werden, ob Überwachungskameras in der Nacht zuvor etwas Ungewöhnliches aufgezeichnet hätten. Wie Krone berichtet, ereignete sich der Unfall allerdings innerhalb eines geschossenen Bereiches, wo es keine Kameras gebe.

Tierpflegerin stirbt nach Vorfall: Nashorn seit 2009 im Salzburger Zoo

Grundsätzlich seien Nashörner sehr sanfte und kluge Tiere, nur ihr Gewicht mache den Umgang mit ihnen schwierig. Das betroffene Nashorn namens Yeti befindet sich seit 2009 im Salzburger Zoo. Sie sei aus einem Reservat in Afrika nach Österreich gekommen. (mit dpa)

 
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