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MÜNCHEN/WÜRZBURG
Würzburg bleibt Leberzentrum
cj
 |  aktualisiert: 15.05.2013 19:54 Uhr

Künftig soll es nur noch drei Lebertransplantationszentren in Bayern geben: in Würzburg, Regensburg und München-Großhadern. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) und Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) sprachen sich am Mittwoch in München für eine Neustrukturierung der Lebertransplantationen im Freistaat aus. Die beiden Politiker hatten im Herbst 2012, nachdem am Klinikum Rechts der Isar in München und Regensburg Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Spenderlebern bekannt geworden waren, eine Prüfkommission ins Leben gerufen. Der Vorsitzende, Professor Ferdinand Mühlbacher, legte den Ministern nun seinen Bericht vor.

Im Münchner Klinikum Rechts der Isar sollen nach dem Manipulationsskandal keine Lebern mehr verpflanzt werden. Das Lebertransplantationsprogramm in Erlangen würde aufgrund sehr niedriger Transplantationszahlen geschlossen, hieß es in einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums.

Zu den insgesamt neun Experten, die zusammen mit Mühlbacher alle seit 2007 in Bayern durchgeführten 896 Lebertransplantationen untersucht haben, gehört auch Professor Ingo Klein. Der chirurgische Leiter des Lebertransplantationsprogramms am Uniklinikum Würzburg freut sich, „dass wir im Kommissionsbericht so lobend hervorgehoben wurden“. Positiv sei auch, so Klein, dass Patienten in Nordbayern weiterhin heimatnah durch das Würzburger Transplantationszentrum versorgt werden können. „Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, sind schwer krank, ihnen geht es sehr, sehr schlecht“, so Klein. Lange Transportwege seien da schwierig. Zudem sei es wichtig, wenn der behandelnde Arzt mit dem Krankheitsbild vertraut ist.

Professor Mühlbacher betonte in München, dass strukturell drei Lebertransplantationszentren im Freistaat ausreichend seien – sowohl bezogen auf die Gesamtzahl von bayernweit 160 Lebertransplantationen pro Jahr als auch bezogen auf die Fläche. Es mache keinen Sinn, um Patientenzahlen zu konkurrieren, so Mühlbacher, „in erster Linie zählt die Ergebnisqualität“.

Auch der Würzburger Professor hält die Versorgung der bayerischen Bevölkerung in drei Zentren für sinnvoll. Laut Klein liegt der Einzugsbereich für ein Transplantationszentrum europaweit bei durchschnittlich 2,5 bis 4,5 Millionen Einwohnern. Bundesweit gebe es bisher 24 Zentren für Lebertransplantationen.

 
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  • wenn sich ein Mitglied dieser Prüfkommission so über das von ihm selbst mitverfasste positive Prüfergebnis seiner eigenen Klinik freut.
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