Trotz eines deutlichen Rückgangs der aktenkundig gewordenen Straftaten im Zusammenhang mit der synthetischen Droge Crystal Meth sieht Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) die Gefahr noch nicht eingedämmt.
Zwar ging die Zahl der Fälle wegen Besitz, Schmuggel oder Handel mit der vorwiegend aus Tschechien stammenden Designer-Droge von 3098 Delikten im Jahr 2014 auf 2441 Fälle 2016 klar zurück. „Wir können aber trotzdem keine Entwarnung geben“, sagte Eck im Innenausschuss des Landtags. Denn nach wie vor sei eine große Menge an Crystal in Bayern im Umlauf. Zudem sei die Zahl der auf Crystal Meth zurückzuführenden Drogentoten von 20 im Jahr 2014 auf 25 in 2016 gestiegen.
„Die Polizei hat mit rund 3,7 Kilogramm in den ersten neun Monaten 2017 auch deutlich mehr Crystal sichergestellt, als im Vorjahreszeitraum mit rund 2,6 Kilogramm“, sagte Eck. Eine einzelne Konsumeinheit liegt zwischen fünf und 25 Milligramm. In Coburg wurde im September bei einem einzigen Drogenschmuggler gar die Rekordmenge von 1,2 Kilogramm sichergestellt.
Sehr gut funktioniere hingegen inzwischen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den tschechischen Sicherheitsbehörden, so Eck. Nach wie vor wird ein Großteil der illegalen Drogenküchen in der Tschechischen Republik vermutet.
Die Landtagsopposition lobte zwar die Arbeit der Polizei beim Kampf gegen Crystal Meth, sieht in der bayerischen Drogenpolitik allerdings weiter große Defizite: „Vor allem die Prävention kommt leider viel zu kurz“, sagte die Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze. Bislang gebe es nicht einmal gesicherte Daten über besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Auch Therapieangebote für Crystal-Abhängige seien im Freistaat nach wie vor rar.