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MÜNCHEN
Volksbegehren abgelehnt
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 20.04.2018 02:38 Uhr

Das bayerische Innenministerium lehnt das von den Grünen angestoßene Volksbegehren gegen Flächenfraß in Bayern aus verfassungsrechtlichen Gründen ab. Nach Ansicht des Ministeriums hebelt der Gesetzesvorschlag, der den Flächenverbrauch in Bayern von derzeit 13 auf fünf Hektar am Tag einschränken will, die kommunale Planungshoheit aus.

Vor allem lasse der Vorschlag des Volksbegehrens offen, „nach welchen Verteilungskriterien und in welchem Zeitraum die vorgegebene Zielvorgabe auf die einzelnen Kommunen aufgeteilt werden soll“, erklärte das Innenministerium.

Je nachdem, ob dafür etwa die Einwohnerzahl, die Bevölkerungsprognose oder etwa verfügbare Flächen herangezogen werden würden, blieben jeweils „ganz unterschiedliche Folgen für den jeweils vor Ort verbleibenden planerischen Gestaltungsspielraum“. Dies aber widerspreche der Bayerischen Verfassung.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) informierte am Dienstag das Kabinett über die Ablehnung. Das Innenministerium muss das Volksbegehren nun bis 18. April dem Verfassungsgerichtshof zur Prüfung vorlegen, das dafür dann drei Monate Zeit hat. Widersprechen die Verfassungsrichter der Rechtsauffassung des Ministeriums, muss das Volksbegehren doch noch der Bevölkerung vorgelegt werden.

Das Ministerium weist allerdings in einer Kabinettsvorlage, die dieser Redaktion vorliegt, darauf hin, dass in diesem Fall bei einer Ausschöpfung des „Fristengefüges“ die Eintragungsfrist für das Volksbegehren bis nach der Landtagswahl am 14. Oktober hinausgezögert werden könnte.

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann zeigte sich von der Ablehnung des auch von der ÖDP und dem Bund Naturschutz unterstützten Volksbegehrens durch die CSU-Regierung wenig überrascht. Mehrere Rechtsgutachten hätten jedoch bestätigt, dass eine Höchstgrenze für den Flächenverbrauch „verfassungsrechtlich zulässig und sogar geboten ist, wenn wir unsere schöne Heimat Bayern bewahren wollen“, glaubt Hartmann: „Die CSU-Regierung spielt hier lediglich auf Zeit.“

 
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  • G. L.
    Nimmt man die Prozente der Wählerstimmen von Grünen und ÖDP zusammen, so ist das nicht nur eine bescheidene Minderheit der Wähler in Bayern, es ist faktisch gesehen eine Minderminderheit. Und die Meinung einer radikalen Partei, wie die Der Grünen, ist praktisch gesehen bedeutungslos. Die Grünen dienen nur als negatives Beispiel einer funktionierenden Demokratie.....man braucht Negativbeispiele.
    Schlimmer und überflüssiger als Die Grünen ist nur der kaputte Wurf, genannt Grüne Jugend...

    Ich danke Seehofer heute noch für die H10 Regelung, hätte auch eine H100 sein können.... grinsen

    Sogar grasfressende Hämorrhoiden am Hintern sind bedeutungsvoller als Die Grünen.....
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  • N. R.
    Es ist einfach ein infamer Machtmissbrauch, den die CSU Regierung hier ausübt.

    Die jahrzehntelange absolute Mehrheit der CSU tut weder der Partei, noch dem Land gut.

    Höchste Zeit für eine bayerische Regierungskoalition.
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  • G. L.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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