Zur Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main gehört der bayerische Untermain schon länger. Nach dem Willen der SPD-Landtagsfraktion soll die Mitgliedschaft nun in einem Staatsvertrag zwischen den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern weiter vertieft werden. Laut einer Mitteilung der Landtagsabgeordneten Martina Fehlner hat der Wirtschaftsausschuss des Landtags die bayerische Staatsregierung am Donnerstag mit einem Beschluss aufgefordert, einen solchen Vertrag auszuhandeln.
Ziel sei es, die Zusammenarbeit unter anderem bei den Themen Wirtschaft und Arbeit, Wohnen, Mobilität, Energie, Bildung, Tourismus und Verkehrsinfrastruktur weiter zu vertiefen, so Fehlner. Zur Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main gehören sieben kreisfreie Städten und 18 Landkreise mit 5,5 Millionen Einwohnern, darunter die Stadt und der Landkreis Aschaffenburg sowie der Kreis Miltenberg.
Das übrige Unterfranken, mit etwas mehr als einer Million Einwohnern, setzt derweil weiter auf eine eigenständige Regionalentwicklung unter dem Dach der Ende 2010 gegründeten Mainfranken GmbH. Dank zentraler Lage, einer vielfältigen Schul- und Wissenschaftslandschaft sowie der gesunden mittelständigen Wirtschaftsstruktur könne sich Mainfranken mit den Zentren Schweinfurt und Würzburg gut im Wettbewerb mit den Ballungsräumen behaupten, so die Überzeugung der Politik und der Wirtschaftskammern. Bei einem Beitritt zu den Metropolregionen Frankfurt oder Nürnberg drohe die Gefahr, auf Dauer lediglich Anhängsel zu sein.
Gleichwohl sind die Kreise Kitzingen und Haßberge neben ihrer Zugehörigkeit zur Mainfranken GmbH auch Mitglieder der Metropolregion Nürnberg. Vorteile bringt das unter anderem bei der Anbindung an den Personennahverkehr. Würzburg war zeitweise passives Mitglied der Region Nürnberg, bei einer Abstimmung über die weitere Zugehörigkeit entschied sich eine Stadtratsmehrheit im Sommer 2010 aber dagegen.