In vielen Bundesländern sind die Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge völlig überfüllt. Das stellt auch die Kommunen vor wachsende Probleme. Die Länder verteilten die Flüchtlinge wegen ihrer eigenen Überlastung vorschnell auf die Städte und Gemeinden, sagte die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Eva Lohse, in Berlin. „Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen. Wir kommen in den Städten kaum mehr nach, vernünftige Unterkünfte einzurichten.“ Viele Kommunen müssten angesichts wachsender Flüchtlingszahlen auf Turnhallen, Container oder Zelte zurückgreifen. Das sei auf Dauer keine Lösung. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland geht seit vielen Monaten rasant nach oben. Im laufenden Jahr werden insgesamt rund 450 000 Asylanträge erwartet, mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Nach ihrer Registrierung in Deutschland kommen Flüchtlinge zunächst in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Bundesländer unter.
Von dort aus werden sie später auf die Kommunen verteilt. In vielen Ländern sind die Anlaufstellen komplett überlastet. Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Hessen oder Brandenburg etwa müssen auf Notlösungen wie Zelte, Container oder Sporthallen zurückgreifen. Auch andere Länder wie Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt oder das Saarland berichten, in ihren Aufnahmestellen sei die Kapazitätsgrenze erreicht. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gibt es ebenfalls große Probleme.