zurück
Über 5500 Anzeigen wegen gefälschter Impfnachweise in Bayern
Seit Corona-Impfungen verfügbar sind, beschäftigen Fälschungen die Ermittler. In Bayern gehen die Fallzahlen in die Tausende. Darunter sind auch besonders gravierende Fälle.
277388431       -  Vorsicht bei Impfpass-Fotos im InternetEin Impfbuch mit den Feldern für die Impfung gegen Influenza (Virusgrippe). Datenschützer sehen Fotos von Impfpässen, die aus Freude über Corona-Schutzimpfungen auf Sozialen Netzwerken und in Chats geteilt werden, mit Sorge. Betrüger die Chargennummern, Stempel und Arzt-Unterschriften nutzen, um gefälschte Impfpässe herzustellen, die dann auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. (zu dpa: 'Erst Piks, dann Post: Experten raten zur Vorsicht bei Impfpass-Fotos') +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: Jka Len | Vorsicht bei Impfpass-Fotos im InternetEin Impfbuch mit den Feldern für die Impfung gegen Influenza (Virusgrippe).
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:35 Uhr

In den vergangenen knapp zwei Jahren sind in Bayern mehr als 5500 Anzeigen wegen gefälschter Corona-Impfnachweise erstattet worden. Das teilte das bayerische Landeskriminalamt in München auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Darunter sind gefälschte Aufkleber, Zertifikate, Etiketten, Stempel und Genesenen-Nachweise. Tausende Impfnachweise und Impfzertifikate (Stand 24. November 2022) wurden den Angaben zufolge seit dem Frühjahr 2021 sichergestellt. Im Jahr 2021 sei es eine "mittlere vierstellige Anzahl" gewesen, 2022 eine "niedrige vierstellige Anzahl".

Apotheken-Mitarbeiterin vom Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt

Wegen mehr als 1000 Fällen falscher Corona-Impfnachweise hatte das Landgericht München I am 25. November die Mitarbeiterin einer Münchner Apotheke zu drei Jahren Haft verurteilt. Für einen ebenfalls angeklagten Bekannten der Frau, der die Impfzertifikate verkauft haben soll, verhängte das Gericht eine Haftstrafe von vier Jahren unter anderem wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz. 

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Duo im Jahr 2021 über mehrere Monate hinweg im großen Stil Impfzertifikate gefälscht hatte. Diese bot der 37-Jährige demnach im Darknet zum Verkauf an, insgesamt soll er so mehr als 130.000 Euro eingenommen haben. 

Zwei besonders gravierende Fälle

"Der Fall ist wegen der raffinierten technischen Vorgehensweise, aber auch wegen des erheblichen Tatvorwurfs ein Verfahren von herausgehobener Bedeutung", sagte Matthias Held, Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) an der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg, die in dem Verfahren die Anklage erhoben hatte. 

Der Fall ist nach Angaben Helds nur einer von zwei besonders gravierenden Fällen, in denen die ZKG Anklage erhob. Üblicherweise seien bei Impfpass-Fälschungen die Staatsanwaltschaften vor Ort zuständig. (dpa/lby)

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Deutsche Presseagentur
Ermittlerinnen und Ermittler
Fälschung
Generalstaatsanwaltschaft
Landgericht München I
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen