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Würzburg, Augsburg
Letzte "Wetten, dass..?"-Show: Ein gebürtiger Augsburger hat das allererste Wort
Michael "Kuddel" Betz hat an diesem Samstag beim Finale von Thomas Gottschalk einen kurzen, aber wichtigen Auftritt. Für den Radiomoderator schließt sich damit ein Kreis.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:52 Uhr

Michael Betz hat schon vor 20 Jahren den Ton angegeben. Und so wird es auch an diesem Samstagabend bei der letzten Show von Thomas Gottschalk im ZDF sein: Bevor der 73-jährige Starmoderator am 25. November zu seiner Abschiedsvorstellung die Bühne betritt, wird der Würzburger Michael "Kuddel" Betz mit seiner markanten Stimme das Wort haben.

Betz wird man nicht sehen, dafür aber hören können. Seine Aufgabe als Sprecher: Schon bei der Begrüßung den richtigen Ton zu finden, um jene Lagerfeuer-Stimmung zu erzeugen, die über Jahrzehnte das Erfolgsrezept von Thomas Gottschalk und "Wetten dass..?" ausgemacht hat. Der 64-jährige Moderator, der aus Augsburg stammt und seit Jahrzehnten in Würzburg lebt, kann nämlich mit einer Stimme aufwarten, die ins Ohr geht. Seit 1987 spricht Betz für Funk, Fernsehen und Werbung. Seit langem zählt er zu den meistbeschäftigten Off-Sprechern in Deutschland und ist in zahlreichen Werbespots sowie Dokumentationen und Reportagen zu hören.

Mitarbeit bei der letzten Show "Wetten dass...?": Es war ein Ritterschlag

Dass er jetzt auch für Gottschalks letzte Show im ZDF gebucht wurde, habe ihn "sehr gefreut", sagt der vielbeschäftigte Sprecher. Denn mit "Wetten dass..?" würden ihn viele Erinnerungen verbinden: "Als ich erstmals als Sprecher für Deutschlands bekannteste Samstagabend-Sendung verpflichtet wurde, war das eine Art Ritterschlag, der mir viele Türen geöffnet hat."

Schon vor der Jahrtausendwende gehörten Betz und seine Ansage – "Herzlich willkommen. Und hier ist Ihr Gastgeber: Thomas Gottschalk" – zum Ritual der erfolgreichsten ZDF-Samstagabend-Show. Der Würzburger erinnert sich an viele schöne Momente aus der großen goldenen Zeit der Sendung. Da sei er extra für seine paar Begrüßungssätze eigens zu den Live-Shows aus Mallorca, Paris oder Wien eingeflogen worden.

Und Thomas Gottschalk hat er als Profi ohne Allüren in Erinnerung: "Locker, teamorientiert, kein bisschen arrogant." Nach der Sendung hätten Mitarbeiter und Gäste oft bei der After-Show-Party "viel Spaß gehabt", erzählt Betz. "Da stand man plötzlich am Bistrotisch mit Hape Kerkeling, Boxer Arthur Abraham und Barbara Schöneberger zusammen und hat sich toll unterhalten."

Die Wetten mit Köpfchen faszinierten Michael Betz

Besonders faszinierend fand Betz "die Wetten mit Köpfchen". Das seien "irre Sachen" gewesen: "Wie manche aus dem Gedächtnis mit Zahlen jonglierten, viel spannender als manche Sportwette." Zuletzt sei die Sendung aber erkennbar auf Sparkurs gelaufen, meint der Würzburger: Seine Anmoderationen habe er vom heimischen Studio aus gesprochen.

"Es war gut für die Reputation, wenn man sagen konnte: Bei 'Wetten, dass..?' hörst du zuerst mich", meint der frühere Programmchef von Charivari in Würzburg. "Aber ich habe mir nie was darauf eingebildet – auch wenn es Europas erfolgreichste Fernsehshow war."

Auch beim ZDF-Fernsehgarten war er engagiert

Als Sprecher war Betz im ZDF-Fernsehgarten und bei Carmen Nebel engagiert, auch Guido Cantz schickte er bei "Verstehen Sie Spaß?" mit seiner Anmoderation in die Live-Sendung. Und weil ihm der Job nach wie vor Spaß macht, denkt der 64-Jährige auch noch lange nicht ans Aufhören.

Auf Gottschalks Abschiedsausgabe an diesem Samstag, die live aus der Baden-Arena Offenburg ausgestrahlt wird, freut sich Betz jedenfalls: "Gäste wie Cher, Helene Fischer und Shirin David – die kriegt doch nur Gottschalk auf die Couch." Dass die Zuschauer ihn selbst zu seiner Stimme nicht sehen, stört ihn nicht: "Aber wer weiß, auf welche Idee der spontane Thomas Gottschalk während der Sendung noch kommen könnte?"

Wie etwa Barbara Schöneberger, die am Ende einer Sendung ihren bis dahin anonymen Sprecher Betz für die Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Kamera holte und sagte: "Jetzt sehen Sie mal das Gesicht zu der Stimme!" Oder Andrea Kiewel, die eine halbe Sendung des "Fernsehgartens" mit dem Würzburger bestritt. Doch das, meint Betz, werde ihm Gottschalk hoffentlich ersparen.

 
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