Die Nürnberger Delfinlagune sorgte schon kurz nach ihrer Eröffnung vor sechs Jahren für negative Schlagzeilen: Austretendes Salzwasser beschädigte ein Wäldchen. Bis heute sucht die Stadt nach einer Lösung, um die Becken abdichten zu können – eine spezielle Folie soll nun zum Erfolg führen.
Die acht Betonbecken sollen eine spezielle Kunststoffhaut bekommen. Damit soll verhindert werden, dass noch einmal Salzwasser durch Fugen ins Erdreich gelangen kann. „Wir wollen eine Folie verwenden, die normalerweise zur Auskleidung von großen Trinkwasserspeichern zum Einsatz kommt – in einem Delfinarium mit Salzwasser und den Ausscheidungen der Tiere wurde die Folie aber noch nie eingesetzt“, sagte der Nürnberger Baureferent Daniel Ulrich. Es ist also eine Art Pilotprojekt.
Voraussichtlich im Herbst soll die Folie testweise in einem kleinen Bereich der Lagune eingebaut werden. Danach werde über mehrere Monate hinweg untersucht, ob die Plane dem Salzwasser standhält. Gleichzeitig soll die Folie in einem Labor einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen werden, um einen Langzeiteinsatz zu simulieren.
Ist die Erprobung der Folie erfolgreich, soll die gesamte Lagune von Herbst 2018 an damit saniert werden. Die Delfine müssten dann vorübergehend in ein Becken im alten, stillgelegten Delfinarium umziehen. Als Notlösung hat die Stadt derzeit den Wasserspiegel um 15 Zentimeter abgesenkt, damit kein Salzwasser aus den defekten Fugen austreten kann. Unklar ist weiterhin, was die Sanierung der Lagune kostet. Die Stadt will die Baufirmen in Haftung nehmen. Es gehe um eine Schadenssumme von rund 6,5 Millionen Euro, sagte Ulrich.