zurück
WÜRZBURG
Traditionen und Bräuche in der Weihnachtszeit
Bräuche: Warum jede Familie gerade in der Adventszeit und an Weihnachten ihre eigenen Traditionen hat.
Advent decoration with four burning candles.       -  _
Foto: AlexRaths (iStockphoto)
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 07.12.2017 03:20 Uhr

Wenn es draußen kälter wird und die Tage kürzer werden, ist Zeit, für viel Gemütlichkeit. Der Advent ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. „Zu keiner anderen Jahreszeit geben wir mehr Traditionen und Bräuche an unsere Kinder weiter“, sagt Klaus Reder, Volkskundler und Bezirksheimatpfleger. Spätestens wenn der Plätzchenduft wieder durchs Haus zieht und wir anfangen den Adventskranz zu binden und zu schmücken, steigt die Vorfreude. „Das gemeinsame Backen gilt als typische Vorbereitung für das Fest“, erklärt Reder. Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen.

Herkunft des Adventskalenders

Die vielen Bräuche, die es im Advent gibt, verkürzen ein Stück weit die Wartezeit bis zum Heiligen Abend. Natürlich darf ein Adventskalender nicht fehlen. Mitte des 19. Jahrhunderts fingen Eltern in protestantischen Gegenden an, mit 24 Bildern oder Kreidestrichen zum Wegwischen die Wartezeit bis Weihnachten für die Kinder zu verkürzen. Gibt es auch typisch fränkische Advents- und Weihnachtsbräuche? „In Franken sind die Kinder meist mit ihren Großeltern in den Wald gegangen, um Moos für die Krippe zu holen“, erklärt der Volkskundler. Aber die typische fränkische Weihnacht gebe es nicht: In manchen Gegenden sind die Weihnachtsbäume nur mit Lametta geschmückt, in anderen mit Strohsternen und Kugeln.

Keine einheitliche Tradition beim Weihnachtsessen

Auch beim Weihnachtsessen kann der Bezirksheimatpfleger keine einheitliche fränkische Tradition ausmachen. „Manche Familien essen am Heiligen Abend etwas Schnelles, wie zum Beispiel Wienerle oder Bratwürste, damit mehr Zeit füreinander bleibt.“ Für andere Familien ist Weihnachten von jeher mit Schlemmen und einem aufwendigen Essen wie gebackenem Karpfen oder gebratener Gans verbunden.

Diese gemeinsamen Traditionen seien auch in der heutigen Zeit wichtig und geben dem Leben eine Struktur: „Bräuche schaffen Gemeinschaft und fördern Gemeinschaft“, sagt Reder. Heute wandern Bräuche durch die sozialen Medien und so werden sie viel schneller als früher weiterverbreitet.

Sagen rund um Weihnachten

Besonders um die Zeit des inneren weihnachtlichen Festkreises – von Heiligabend bis Maria Lichtmess – ranken sich allerlei Sagen. Wer zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche wäscht, dem steht im neuen Jahr Schlimmes bevor. So will es ein Jahrhunderte alter Aberglaube, der noch heute in manchen Köpfen umher spukt. „Das Waschverbot war ein Schutz für die Frauen, damit sie sich in der Zeit zwischen den Jahren einmal ausruhen“, erklärt Reder. „Die Leute wollten es sich richtig gut gehen lassen.“

Mancherorts wurden die Tage vom 25. Dezember bis zum 6. Januar auch als zwölf heilige Tage oder als Rauhnächte bezeichnet. „Die bäuerliche Arbeit ruhte in dieser Zeit.“ Daran sollten sich alle halten, sonst drohte Unheil. „Man muss bedenken, dass diese Zeit die dunkelste des Jahres war. Es gab keine Elektrizität, alles war düster und etwas unheimlich. Die Leute saßen zusammen und erzählten sich Geschichten“, erklärt der Bezirksheimatpfleger.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Claudia Kneifel
Traditionen
Volkskundler
Weihnachten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top