Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst wird die bayerischen Kommunen nach Berechnungen des Städtetags mehrere Hundert Millionen Euro kosten. „Nach einer ersten ganz groben Schätzung dürften bayerische kommunale Arbeitgeber 2014 mit rund 380 Millionen Euro und 2015 mit 300 Millionen Euro betroffen sein“, teilte der Verband am Mittwoch in München mit. Die Tarifeinigung habe einen hohen Preis, sei aber „für die kommunale Seite gerade noch erträglich“, bilanzierte Geschäftsführer Bernd Buckenhofer.
Für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen war am Dienstag ein spürbares Lohnplus vereinbart worden: Rückwirkend zum 1. März steigen ihre Monatsgehälter um drei Prozent, mindestens aber um 90 Euro. Im kommenden Jahr bekommen die Angestellten dann noch einmal 2,4 Prozent mehr Lohn.
Tarifvertrag gilt für 24 Monate
„Vor allem auf Städte und Gemeinden, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, kommen hohe Lasten zu“, warnte Buckenhofer. „Die Kämmerer werden ihre Bleistifte spitzen müssen, denn die Tariferhöhung bedeutet für die angespannten kommunalen Haushalte eine außerordentliche Belastung.“ Er lobte allerdings die Laufzeit des Tarifvertrags von 24 Monaten. „Das bringt den Kommunen Planungssicherheit für die Aufstellung der Haushalte.“
Bernd Buckenhofer räumte zudem ein, dass für die Mitarbeiter ein Ausgleich für die Preissteigerungen habe gefunden werden müssen. „Beschäftigte in kommunalen Diensten leisten wertvolle Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger – zum Beispiel in Kindertagesstätten, Bussen, Bahnen, bei Müllentsorgung, Wasserversorgung und in den Verwaltungen. Wer gute Leistungen erbringt, muss entsprechend entlohnt werden.“ Den Bürgern erspare die Einigung nun Beeinträchtigungen durch weitere Streiks.