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REGENSBURG/ENDINGEN
Suche nach vermisster Studentin geht weiter
Vermisste Studentin in Regensburg       -  Polizisten suchen mit einem Boot im Uferbereich der Donau in Regensburg nach der vermissten Studentin Malina K.
Foto: Armin Weigel, dpa | Polizisten suchen mit einem Boot im Uferbereich der Donau in Regensburg nach der vermissten Studentin Malina K.
Von unserem Mitarbeiter Uli Homann
 |  aktualisiert: 01.04.2017 04:10 Uhr

Nachdem seit Sonntag früh in Regensburg die 20-jährige Studentin Malina K. vermisst wird und dort ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden kann, besteht direkter Kontakt zwischen der Sonderkommission „Erle“ und den Ermittlern in Ostbayern. Die Sonderkommission Erle versucht, die Vergewaltigung und Ermordung der 27-jährigen Joggerin Carolin G. am Sonntag, 6. November, in den Weinbergen des südbadischen Kaiserstuhlstädtchens Endingen aufzuklären.

Die Studentin Malina K. wird seit dem frühen Sonntagmorgen, 19. März, vermisst. Sie war nach einer Party auf dem Heimweg. In der Nähe der Donau wurde zwei Tage später ihr Handy gefunden, von ihr selbst fehlte bis Freitagnachmittag jede Spur. In einem bestimmten Abschnitt der Donau suchten am Freitag zwei Taucher nach der Vermissten. An die Stelle hatte sie ein Spürhund der Polizei geführt. Am Mittag sagte ein Polizeisprecher in Regensburg, man habe bei der Aktion „nichts Relevantes“ gefunden.

Walter Roth, Sprecher der Endinger Sonderkommission, teilte mit, die Kollegen in Regensburg würden sich sofort melden, wenn sie neue Erkenntnisse haben, die auch für die Endinger Ermittler von Bedeutung sein könnten. Bislang sei aber noch gar nicht erwiesen, dass die 20-jährige Studentin in Regensburg einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei.

Die Polizei in Regensburg geht auch den etwa 70 Hinweisen aus der Bevölkerung nach, die mittlerweile eingegangen sind. Dabei prüfen Kollegen der Polizeiinspektion Schwandorf auch Zeugenangaben, nach denen Malina K. in der Nähe der tschechischen Grenze gesehen worden sein soll.

Zum polizeilichen Abgleich im Fall Carolin G. hinzu gehört der Fall der 20-jährigen Studentin Lucile K., die im Januar 2014 im österreichischen Kufstein am Ufer des Inn ermordet worden ist. Durch die Analyse von DNA-Material ist seit längerem erwiesen, dass Carolin G. und Lucile K. von dem gleichen Täter ermordet wurden. Beide Taten ereigneten sich an einem Sonntag, in beiden Fällen wurden die Frauen erschlagen – im Kufsteiner Fall mit einer Eisenstange, die zur Hydraulik-Ausrüstung eines Lastwagens gehört.

Deshalb prüfen die Ermittler in Endingen und Kufstein weiter, ob möglicherweise ein Lastwagenfahrer der Täter sein könnte, der an den Tatwochenenden in Kufstein beziehungsweise bei Endingen die gesetzlich verordneten Ruhezeiten von Lkw einhalten musste.

Da sich das Verschwinden von Malina K. in Regensburg ebenfalls an einem Wochenende ereignete, wird natürlich in Erwägung gezogen, ob erneut der Täter von Kufstein oder Endingen zugeschlagen hat. Ohne jedoch zu wissen, was aus der Studentin in Regensburg geworden ist, ob sie überhaupt einem Verbrechen zum Opfer fiel oder ihr Verschwinden anderweitig zu erklären ist, kommt das alles nicht über die rein theoretische Annahme hinaus.

Zur fortgesetzten Ermittlungsarbeit in Endingen gehört nach Darstellung von Walter Roth weiter die Auswertung von Millionen Handydaten, die Aufschluss darüber geben, wer sich im Januar 2014 und im November 2016 im Bereich der Leichenfundorte in Endingen und Kufstein aufgehalten hat. Käme dabei heraus, dass eine Person zu den fraglichen Zeiten sowohl in Endingen und in Kufstein war, „dann wäre das natürlich der Sechser im Lotto“, sagt Polizeisprecher Walter Roth.

Weiter gehen auch die labortechnischen Untersuchungen beim Landeskriminalamt in Stuttgart und die Überprüfungen, ob eine bestimmte Lkw-Spedition die Räume Endingen und Kufstein öfters bedient. Mit Informationen von dpa

 
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