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Beschäftigte in bayerischen Kliniken streiken – Operationen abgesagt
Bereits seit Montag wird am Augsburger Uniklinikum gestreikt. Am Dienstag beteiligen sich auch die Beschäftigten in mehr als 30 weiteren Kliniken in Bayern an dem Arbeitskampf.
Warnstreik       -  Am Dienstag und Mittwoch wird in zahlreichen Krankenhäusern in Bayern gestreikt.
Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild) | Am Dienstag und Mittwoch wird in zahlreichen Krankenhäusern in Bayern gestreikt.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:52 Uhr

Seit Montag wird am Uniklinikum in Augsburg gestreikt, am Dienstag und Mittwoch legen die Beschäftigten in zahlreichen weiteren Krankenhäusern in Bayern die Arbeit nieder. Mehr als 30 kommunale Krankenhäuser und Bezirkskliniken und mehrere Einrichtungen der Altenhilfe werden sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Arbeitskampf beteiligen. Am Dienstag sind unter anderem Kliniken in Nürnberg, Aschaffenburg, Schweinfurt, Regensburg und Rosenheim betroffen, am Mittwoch sind Warnstreiks beispielsweise in Altötting, Bayreuth und München geplant. Allen Arbeitgebern seien Notdienstvereinbarungen angeboten worden, um Patienten und Bewohnerinnen sicher zu versorgen und den Beschäftigten zugleich zu ihrem Streikrecht zu verhelfen, so Verdi.

Streiks an Krankenhäusern in Bayern: Operationen verschoben

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Klinikum Nürnberg legten mit Beginn der Frühschicht am Dienstag ihre Arbeit nieder. "Der Notdienst ist gewährleistet", sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer. "Es werden natürlich einige Operationen verschoben, aber nur planbare, die sonst auch immer verschoben werden. Das ist Alltag wegen des Personalmangels." Es müssten auch Tumor-Operationen abgesagt werden, hieß es. 

Verdi rief für Dienstag und Mittwoch auch alle Beschäftigten der Psychiatrischen Klinik in Haar bei München zum Streik auf. Sie seien durch Schicht- und Wochenendarbeit sowie Unterbesetzung stark belastet. In geschlossenen Einrichtungen hätten Corona-Vorschriften die Besuche und sozialen Kontakte der Patienten eingeschränkt und die Eskalationsgefahr stark erhöht. Ambulante Hilfen seien reduziert worden: "Weil die Leute draußen nicht versorgt werden konnten, musste eine klinische Versorgung her, und da konnte immer nur die Spitze des Eisberges behandelt werden", teilte Verdi mit.

Streiks im öffentlichen Dienst gehen kommende Woche weiter

Auch in der kommenden Woche soll es Warnstreiks im öffentlichen Dienst geben. Dann sollen wieder Stadtwerke, Müllkraftwerke, Verwaltungen, Sparkassen und vereinzelt auch Kitas betroffen sein. "Wir werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde ab dem 27. März damit auch nicht nachlassen", sagte der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter Sinan Öztürk. Am Mittwoch will der Bundesvorsitzende Frank Werneke auf einer Streikkundgebung in Bayreuth sprechen.

Warnstreik im öffentlichen Dienst: Das fordert Verdi

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. So soll verhindert werden, dass die hohe Inflation einen großen Anteil der Reallöhne auffrisst. Die kommunalen Arbeitgeber lehnen die Forderung als wirtschaftlich nicht verkraftbar ab.

Die Arbeitgeber hatten laut Verdi bei den Verhandlungen ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro. Das sei laut Werneke aber nicht nachhaltig. "Die Preise bleiben auch dann noch hoch, wenn die Prämien längst nicht mehr wirken." Vom 27. bis zum 29. März gehen die Verhandlungen in Potsdam in die dritte Runde. (mit dpa)

 
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