Deutschland steht vor einem riesigen Verkehrschaos am kommenden Montag (27. März). Nachdem der Frankfurter Flughafen angekündigt hatte, den Passagierverkehr am Montag komplett einzustellen, zog der Münchner Airport nach. Am Sonntag und Montag wird dort kein regulärer Passagier- und Frachtverkehr stattfinden. Das teilte die Flughafengesellschaft am Donnerstag mit. Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen.
Am Sonntag waren 737 Starts und Landungen am Münchner Airport geplant, am Montag 772 Flugbewegungen. Von dem zweitägigen Warnstreik "werden voraussichtlich rund 200.000 Passagiere betroffen sein", hieß es. Flughafen-Chef Jost Lammers sagte, die von Verdi angekündigte Arbeitsniederlegung am Flughafen München stelle eine "beispiellose Eskalation dar und ist überzogen und völlig unverhältnismäßig". Das Drehkreuz München mit internationalen und interkontinentalen Verbindungen "wird praktisch stillgelegt. Damit entsteht ein immenser wirtschaftlicher Schaden, ganz abgesehen vom Imageschaden für unseren WirtschaftsstandortDeutschland", kritisierte er.
Streik am Flughafen München: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent Lohnerhöhung, mindestens aber 500 Euro mehr, bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Beschäftigten hätten "eine Fünf-Sterne-Vergütung verdient", sagte Manuela Dietz von Verdi Bayern. Die Einkommen müssten steigen, um Mitarbeiter zu gewinnen, "sonst droht uns auch in diesem Sommer ein Flugchaos wie bereits im letzten Jahr". Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro angeboten.
Streik am Montag: Verdi will Verkehr in Deutschland lahmlegen
Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wollen am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene. Die Deutsche Bahnstellt bundesweit ihren Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", teilte der Konzern am Donnerstag mit. Zudem werden Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen betroffen sein, wie beide Gewerkschaften am Donnerstag in Berlin mitteilten. (mit dpa)