Gut gedacht und gut gemacht sind mitunter zwei Paar Stiefel. Dies muss Horst Seehofer gerade in der Nationalpark-Debatte erfahren. Mit seiner Idee wollte er konservative Wähler besänftigen, die nach Diskussionen um neue Flughafen-Startbahnen oder Skilifte in Schutzgebieten die CSU beim Naturschutz mit gutem Grund für reichlich schwach auf der Brust halten.
Der Schuss ging aber ins eigene Knie, denn in den betroffenen Regionen spaltet das höchst emotionale Thema die Bevölkerung – und angeführt wird der massive Protest auch noch meist von prominenten CSU-Politikern. Weil Seehofer deshalb politisch beschädigt werden könnte, geht es längst nicht mehr um die Sache: Sinnvolle Naturschutz-Aspekte im Buchenwald kommen mit dem Ausscheiden von Steigerwald und – wohl bald – Spessart endgültig unter die Räder.
In fragwürdigen Gebieten wie den Donau-Auen oder auf einem Fleckerlteppich in der Rhön einen Nationalpark durchzuboxen, nur damit der Regierungschef nicht dumm da steht, wird der Bedeutung des Themas aber nicht gerecht: Entweder, man macht einen richtigen neuen Nationalpark in Bayern. Oder man lässt es besser ganz bleiben.
der eck und der winter und die Renegaten aus der rhön ham dem seehofer ins knie geschossen.
Meiner Meinung hat Horst Seehofer den eigentlichen Sinn und Zweck eines NP gar nicht verstanden: Ein NP ist nicht allein für Politikerprofilierungszwecke in Zeiten der Wahl da, sondern für die Natur und die Menschen, die ihn besuchen, aber auch für die Menschen, die mit, von und durch den NP leben. Auch wenn sich der Mensch nach eigener Diktion gern vom Tier unterscheidet, so ist er selbst auch ein Teil dieser Natur, die ihn umgibt.
Durch die unabgestimmte Art und Weise à la "Schau mer mal, dann seh mer scho" hat Horst Seehofer nicht nur an sich der Idee "Nationalpark" geschadet, sondern den bereits vorhandenen NPs im Bayer. Wald und Berchtesgadener Land einen erheblichen Imageschaden verpasst und den vielen engagierten NP-Mitarbeitern einen Bärendienst erwiesen, in dem er ihre Arbeit für Mensch und Natur dadurch torpediert und bei uns viel zu spät durch einen erschöpfenden Informationsfluss für Aufklärung gesorgt hat. Er hat dadurch erreicht und letzten Endes zugelassen, dass die Diskussion darüber derart aus dem Ruder gelaufen ist, dass Befürworter wie Gegner sich eine teils niveaulose Auseinandersetzung geliefert haben. Zwar gilt das Sprichwort "Divide et impera" - aber Bitte nicht auf Kosten von Menscgen und schon gar nicht auf Kosten der Natur
Es ist unstrittig, dass die Rhön ein geeigneter Kandidat für einen Nationalpark ist. Nirgends – wirklich nirgends in Bayern werden Sie eine so hohe Biodiversität vorfinden wie in der Rhön. (https://biologischevielfalt.bfn.de/hotspots_karte.html). Nirgendwo sonst in Bayern werden Sie eine so hohe Anzahl von Buchenwaldgesellschaften finden wir in der Rhön. Und dies alles nicht etwa als Ergebnis „liebevoller, generationenübergreifender Waldwirtschaft“, so wie es von den Gegnern des Nationalparks gerne behauptet wird, sondere auf Grund der geologischen „Grundausstattung“ der Rhön. Es ist in der Tat so, dass es in der Rhön (nach dem jetzigen Stand) keine einheitliche NP-Fläche geben wird. Das ist allerdings angesichts der Vorteile eines NP für die Natur und die Menschen dieser strukturschwachen Region, zu verschmerzen. Und es ist auch nicht ungewöhnlich, denn „zweiteilige Nationalparke“ gibt es ja bereits, ohne dass dies dem Schutzzweck abträglich gewesen wäre.
Darf ich fragen woher Sie Ihre Info haben, dass es in der Rhön so viele Buchenwaldgesellschaften gibt?
Dumm nur dass die momentan in der Auswahl stehenden Flächen meist mit Fichten bepflanzt sind! Jetzt werden SIe sagen: Das wird man dann in den nächsten Jahren im "Entwicklungsnationalpark" umbauen...
Was will man eigentlich schützen? Den Wald wie er gerade ist oder eine "Waldvostellung" einiger Botaniker?
Oder man macht es wie der Landkreis Bad Kissingen! Kauft einen Buchenwald für tausende EUR und macht dann einen Kahlschlag! So geht Entwicklung!
Artikel und Standpunkt mögen die politischen Reibereien in der CSU treffen beschreiben. Das für die Rhön gezeichnete Stimmungsbild geht aber an der Realität vorbei. Ihrer Aussage, in der Rhön gebe es eine „wachsende Ablehnung“ des Nationalparks ist schlicht falsch! Das Gegenteil ist richtig! Spätestens sei dieser unsäglichen Demonstration des Bauerverbandes und der NP-Gegner in Stangenroth ist ein deutlicher Stimmungsumschwung zu bemerken. In Stangenroth ist der Bogen überspannt worden. Während die Führungsriege der NP-Gegner im Moment hauptsächlich damit beschäftigt ist, persönlich halbwegs unbeschadet aus der „Causa Stangenroth“ herauszubekommen, äußern sich immer mehr Rhöner, auch in der Mainpost, nicht nur zustimmend zu einem Nationalpark, sondern ablehnend gegenüber dem Auftreten der NP-Gegner.
Seit Jahren versucht er nämlich -vornehmlich auf der Seite 2 im print - die "Götterdämmerung" für die CSU und den Ministerpräsidenten herbeizumenetekeln; das ist jedenfalls mein (unentgeltlicher) Standpunkt.
Möglicherweise wird es ihm ergeben wie z.B. der Biermösel-Blosn, die nach 30 Jahren erkennen musste, dass ihr Lebens-Kampf völlig erfolglos war und die CSU immer noch in der Lage ist, Mehrheiten zu erringen, absolute sogar.
P.S.: Prophylaktsicher Hinweis :Ich bin kein Parteimitglied und Beiträge zahle und zahlte ich ein Leben lang nirgends, weder bei politischen Parteien, noch bei Gewerkschaften oder anderen Organisationen!