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Standpunkt: Schutz als Daueraufgabe
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:35 Uhr

Die Ansprüche, die an Bayerns Wälder gestellt werden, sind enorm: Naturreservat sollen sie sein und Naherholungsgebiet. Sie sollen bedrohten Tierarten Heimat bieten und Erholung suchenden Bürgern Raum für Sport und Bewegung. Sie sollen eine nachhaltige ökologische Entwicklung ermöglichen und auch in Zukunft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor bleiben.

Dies alles unter einen Hut zu bekommen, wäre schon alleine politische Aufgabe genug. Hinzu kommen aber noch weitere Belastungen durch importierte Schädlinge und den Klimawandel: Lange Trockenphasen und Starkregen, viel zu heiße Sommer und viel zu milde Winter setzen den Bäumen zu. Gegen die Ausbreitung des wohl über asiatische Holzpaletten eingeschleppten Laubholzbockkäfers muss genauso erst noch eine effektive Strategie gefunden werden, wie gegen einen viele Eschen befallenden früher unbekannten Pilz.

Ob man nun für einen weiteren Nationalpark in Bayern ist oder dagegen: Der Schutz der Wälder bleibt also in jedem Fall Daueraufgabe. Der von der bayerischen Staatsregierung eingeschlagene Weg eines nachhaltigen Umbaus in stabilere Mischwälder ist dabei zweifellos im Kern der richtige Ansatz. Die Wälder müssen widerstandsfähiger werden, sollen sie auf Dauer den neuen Gegebenheiten trotzen. Umso unverständlicher, dass trotz seit Jahren voller Staatskassen bislang nicht genügend Geld zur Verfügung stand, um die eigenen Ziele auch erreichen zu können.

Wer den Wald liebt und ihn dauerhaft bewahren will, sollte aber nicht nur auf den Staat zeigen – sondern sich auch selbst fragen, was er für dessen Zukunft tun kann. Dies gilt nicht nur für private Waldbesitzer. Auch wer im Wald Erholung sucht, sollte sich stets bewusst sein, dass der Erhalt eines gesunden Naturraums immer auch der eigenen Rücksichtnahme bedarf.

 
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  • waldtom1
    Was soll bitteschön an meiner Aussage: Wenn man unser Wälder aus der Nutzung nimmt (Käseglocke!), muß man das benötigte Holz auch aus den Ländern einführen, die es mit der nachhaltigen Forstwirtschaft nicht so genau nehmen!
    Woher soll das benötigte Schnitt- und Brennholz denn sonst kommen?
    Außerdem taugt Sperber, der in seiner Zeit als Forstamtsleiter in Ebrach jede Menge rote Zahlen erwirtschaftete wohl kaum als Vorbild im Gegensatz zum Forstamtleiter des Nachbarforstamtes Herrn Felix Feineis, der sehr zum Ärger der "Ökoförster" trotz nachhaltiger Forstwirtschaft das einzige Forstamt leitete, das schwarze Zahlen schrieb.
    Ich glaube trotzdem an den gesunden Menschenverstand und hoffe, dass der Nationalpark Steigerwald niemals gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung kommt.
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  • rebnik
    "Woher soll das benötigte Brennholz denn sonst kommen?"

    Na, aus der Region natürlich. Käme der Nationalpark, so wie der BN ihn vorschlägt, blieben für forstliche Nutzung ca. 6000 ha Staatswald des Forstbetriebs Ebrach. Nicht zu vergessen die Management und Pflegezonen des Nationalparks - auch hier würde nutzbares Holz verfügbar.
    Außerdem: Ist der Forstbetrieb Ebrach die einzige Quelle für Nutzholz in der Region?

    Osteuropäisches Brennholz ist halt billiger, ich wess scho! zwinkern

    Vielleicht hat Dr. Sperber rote Zahlen gemacht, sein Kollege Feineis dagegen Gewinn, aber: Warum sollen denn bayerische Staatswälder zu 100% zur Gewinnerbringung da sein? Ein Nationalpark bringt weit über die Region reichendes Prestige und Ehre, er ist ein willkommenes Identifikationsmerkmal für die waldaffinen Deutschen und er schützt die Natur wirksamer als jedes Trittsteinkonzept.

    Wenn überhaupt; seinen Wald zu schonen, war Sperber eben wichtiger als Profit (der heutige Forstboss profitiert davon! traurig ).
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  • waldtom1
    Dann bin ich halt als erfahrener und nachhaltig wirtschaftender Waldbesitzer komplett vernagelt und lasse sachlich und fachlichen kompletten Nonsens von mir!
    In dem Artikel der MP geht es nur um den Wald!
    Solange mehr Holz nachwächst, als eingeschlagen wird kann man wohl kaum von Übernutzung sprechen.
    Und der Waldbesitzer, der heute noch Monokulturen pflanzt, der wird vom Leben (Stürme,; Klimawandel und Insektenkalamitäten) bestraft!

    Außerdem wird Chemie im Wald so gut wie nie eingesetzt!

    Ich weiss aber auch dass Sperber als "Zaunkönig" viele Steuergelder verbraten hat und sein Kollege Feineis im Forstamt nebenan die herrlichsten Mischwälder nachhaltig ohne teure Zäune und ohne Totalabschuss beim Rehwild verwirklicht hat.
    Also wer ist hier sachlich und fachlich inkompetent?
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  • rebnik
    Zitat: "Dann bin ich halt als erfahrener und nachhaltig wirtschaftender Waldbesitzer komplett vernagelt und lasse sachlich und fachlichen kompletten Nonsens von mir!"

    Tun Sie doch jetzt nicht so, als hätte ich ein Allgemeinurteil über Sie gefällt! Die benannte Aussage ist einfach absurd, nicht mehr und nicht weniger.

    Übrigens habe ich gerade erst von einem altgedienten Forstmann aus Niedersachsen einen SPIEGEL-Artikel über Dr. Georg Sperber empfohlen bekommen!

    Darin geht es um die völlig überhöhten Rehbestände in deutschen Wäldern, was die Schuld der mächtigen deutschen Jagdlobby ist. Kurios ist ja, dass dieser Artikel von 1974 ist- offenbar hat sich an den Zuständen bis heute wenig geändert.

    Im Übringen bleibt es dabei, den Nationalpark Steigerwald zu verhindern ist ein ethischer und ökologischer Frevel und ich hoffe, dass im Sept. 2018 die für eine ehrliche ökolog. Waldwende nötigen politischen Vorraussetzungen eintreten, will heißen: mindestens 10 Jahre Opposition für die CSU.
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  • rebnik
    Die Ansprüche an die Staatswälder sind doch nicht wegen der Erholungsfunktion und dem Naturschutz so hoch. Sondern wegen der forstlichen Nutzung!

    Das muss sich endlich mal ändern! Staatswohl besteht doch nicht einfach nur in monetärer Potenz sondern in angemessener ideeller Ausstattung und angemessener Erbaulichkeit für die allzeit gestressten Menschen unserer Hochleistungsgesellschaft!

    Sprich prestigeträchtige Nationalparktitel plus Wald als Natur mit Erholungsfunktion!

    Dass man dies im 21. Jahrhundert in einem der wohlhabensten Länder der Welt immer noch fordern muss, zeigt doch, welche falschen Prioritäten unsere Zivilisation sich setzt: Rückhaltloses Streben nach materiellem Reichtum (und Macht).
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  • waldtom1
    Hallo rebnik

    Wie sind diese schützenswerten Wälder denn entstanden?
    Diese sind durch nachhaltige Forstwirtschaft entstalten.
    Über alles was wie Natur aussieht die Käseglocke stülpen und unseren Holzbedarf aus Kahlschlägen aus Osteuropa sichern?
    Nein Danke!
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  • rebnik
    Forstwirtschaft und Landwirtschaft sind in Bezug auf Ökologie schon lange auf dem Holzweg.

    Insektensterben und das Aussterben der heimischen Vögel sprechen eine klare Sprache: Übernutzung, Monokulturen, Chemieeinsatz.

    Der Steigerwald ist heute ökologisch so hochwertig, weil sich Dr. Sperber in den 80er und 90er Jahren mit der Holznutzung sehr zurückgehalten hat. Hier gibt es noch die natürliche Artenvielfalt eines mitteleuropäischen Laubwaldes - nur nimmt heute der Forstbetrieb Ebrach dies frech für sich und sein fadenscheiniges "Schützen und Nützen"-Konzept in Anspruch! traurig

    Zitat: "Über alles was wie Natur aussieht die Käseglocke stülpen und unseren Holzbedarf aus Kahlschlägen aus Osteuropa sichern?"

    >>> Tut mir Leid, aber das ist sachlich und fachlich kompletter Nonsense. Das weiß jeder, der nicht komplett vernagelt ist. Das hätten Sie besser gar nicht erst geschrieben...
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