Man muss sich keine Illusionen machen: Mit der Verlagerung von ein paar Hundert Behördenstellen allein sind die Folgen von Landflucht, Strukturwandel oder Militärabzug auch im ländlichen Unterfranken nicht zu beseitigen.
Dennoch sollte man die von Finanzminister Markus Söder vorgelegten Pläne nicht unterschätzen. Zum einen, weil Söder ein schlüssiges Konzept vorgelegt hat, das bayernweit nicht – wie zunächst geplant – 1500, sondern sogar mehr als 2200 Stellen in die Fläche verlagert. Das ist eine respektable Hausnummer, die zudem ohne Zwangsversetzungen oder teure Dauerpendelei erreicht werden soll.
Noch wichtiger ist aber die psychologische Wirkung: Regionen, die seit vielen Jahren vor allem Schließungen und Abwanderungen zu verkraften hatten, bekommen wieder neue Möglichkeiten. Die Staatsregierung dokumentiert damit, dass es ihr ernst ist mit der Förderung gleichwertiger Lebensbedingungen in ganz Bayern. Ein solches politisches Signal löst längst nicht alle Probleme. Ein positives Zeichen ist es aber allemal.
Erstaunlich aber auch die bisherigen Reaktionen aus der Opposition: Nix. o.k., die mit Ausnahme ihres Names recht unbekannte Frau Stamm von den Grünen wagte sich gestern mal kurz aus der Deckung und meinte - einem BR-Bericht zufolge - sie hätte errechnet, dass jeder verlagerte Arbeitsplatz dem Bay. Steuerzahler 11.000 € kosten würde. Das wurde dann m.W. später aber nicht mehr zitiert.