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NÜRNBERG
SPD: Rützel und Dittmar vorne dabei
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 19.12.2016 03:44 Uhr

Von einem „hervorragenden Ergebnis für Unterfranken“ spricht der SPD-Bezirksvorsitzende Bernd Rützel (Gemünden). Auf der Bayern-Liste für die Bundestagswahl 2017 schafften es die beiden amtierenden Abgeordneten unter die ersten Zehn: Renten-Fachmann Rützel belegt Platz sieben, die Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar (Maßbach) Platz zehn. Aktuell stellt die Bayern-SPD in der Bundeshauptstadt 22 Abgeordnete, ausnahmslos gewählt über die Landesliste.

An die Spitze der Liste für nächstes Jahr wählten die Delegierten in Nürnberg Landeschef Florian Pronold (Rottal-Inn), gefolgt von Sozialstaatssekretärin Anette Kramme (Bayreuth), Martin Burkert (Nürnberg), Ulrike Bahr (Augsburg), Ewald Schurer (Erding) und Marianne Schieder (Schwandorf). Gegenkandidaten hatten die ersten 21 Bewerber keine, die Reihung war eine Entscheidung des Landesvorstands und der Bezirksvorsitzenden. „Alle Regionen waren gut vertreten“, so Rützel.

Gleichwohl gab es über dieses Verfahren unter den Genossen mächtig Streit. Allen voran der Partei-Nachwuchs wehrte sich. Er hatte auf eine gute Positionierung von Johanna Uekermann, der Bundesvorsitzenden der Jungsozialisten, gehofft. Nachdem die Straubingerin sogar damit gedroht hatte, eine Kampfkandidatur um Platz vier zu versuchen, schlug sie der Landesvorstand schließlich für Platz 22 vor – kein sicherer Platz, aber einer mit Aussicht auf ein Mandat.

Gegen Uekermann trat allerdings die Allgäuerin Katharina Schrader an und gewann mit 77:62 Stimmen. Die Juso-Chefin gab nicht auf – und versuchte es auf Platz 24 (auch die SPD wechselt bei der Reihung zwischen Frauen und Männern ab) ein zweites Mal – diesmal gegen Eva-Maria Linsenbreder, die Bewerberin aus Würzburg. Dank einer „hervorragenden Rede“ (Rützel), in der sie ihre kommunalpolitischen Erfahrungen schilderte, bescherte die Bürgermeisterin von Kleinrinderfeld und Vizepräsidentin des Bezirkstags von Unterfranken der bundesweit aus Talkshows bekannten Uekermann eine weitere Schlappe. Erst auf Platz 26 wurde sie von den Genossen schließlich eingereiht. Selbst Optimisten sehen da keine Chance für den Einzug ins Parlament.

Während Bernd Rützel sagte, er sehe die Aussichten für einen Bundestagseinzug von Linsenbreder bei 50:50 und den „tollen Zusammenhalt“ auf Bezirksebene lobte, schwankte Uekermann nach der Entscheidung zwischen Wut und Enttäuschung. Die bayerische SPD habe eine „Bankrotterklärung“ abgegeben. In Nürnberg habe sich gezeigt, „dass alleine der Regionalproporz zählt und ihm alles andere untergeordnet wird.“ Die Juso-Chefin spielte darauf an, dass die Mehrheit offenbar dagegen war, eine weitere Niederbayerin vorne auf der Liste zu platzieren. Inhaltliches Profil und die Jugend hätten nicht gezählt. Das sei ein „fatales Signal“ für die SPD, schimpfte Uekermann. Ihre Karriere scheint vorerst ausgebremst.

Auch erst weit hinten in der Liste, nämlich auf dem aussichtslosen Platz 28, taucht der Name Doris Aschenbrenner auf. Die Internet-Expertin, die den Landesvorstand in Sachen Netzpolitik berät, war bislang in Würzburg und Kitzingen politisch aktiv, tritt nun aber als Kandidatin in ihrer Heimat Coburg an.

Rang 31 belegt Markus Hümpfer (Schweinfurt), Rang 42 Alexander Mosca-Spatz (Aschaffenburg). Mit Informationen von dpa

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