Nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" sind fast 80 neue Hinweise zum Fall Peggy eingegangen. Einige davon seien "überprüfungswert", sagte der Leiter der SOKO Peggy in Bayreuth, Uwe Ebner.
Selbst am Tag nach der Sendung hätten sich noch Anrufer bei der Polizei gemeldet, betonte Polizeisprecher Jürgen Stadter. "Die Ermittler befassen sich derzeit mit der Bewertung und Abarbeitung der Hinweise, von denen einige Anlass zur weiteren Prüfung geben", heißt es in einer Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Die Sonderkommission wollten mithilfe der Fernsehsendung nochmals Hinweise aus der Bevölkerung sammeln. Dabei ging es vor allem um das Waldstück nahe dem thüringischen Rodacherbrunn, in dem die sterblichen Überreste des Mädchens gefunden worden waren. Die Polizei hofft, dass sich Spaziergänger, Sportler oder Waldarbeiter, die am 7. Mai 2001 in der Nähe waren, an verdächtige Menschen oder Fahrzeuge erinnern.
Für erfahrene Profiler wie etwa Axel Petermann, der lange für die Polizei Bremen gearbeitet hat, ist der Fundort aufschlussreich. "Es spricht für eine nicht vorbereitete Tat, für ein schnelles Agieren des Täters, er wollte das tote Kind wegbringen,“ sagte er dem Bayerischen Rundfunk. „Dort, wo er das Kind getötet hat, durfte das Kind nicht gefunden werden. Und zum anderen kann es aber auch für eine Vertrautheit des Täters mit dem Ort sprechen. Er kennt diesen, er kann das Risiko dort einschätzen."
Zur Todesursache und Todeszeitpunkt von Peggy machte SOKO-Leiter Ebner keine Angaben. Die Polizei sucht weiter auch nach dem pink-gelb-orangenen Schulranzen des Mädchens, an dem seitlich eine Diddl-Maus hing.
Nach dem Fund der sterblichen Überreste des seit 2001 verschwundenen Mädchens hat das Polizeipräsidium Oberfranken die bei der Kripo Bayreuth bestehende Ermittlungsgruppe zur SOKO Peggy erweitert. Neben den bislang durchgeführten kriminalpolizeilichen Maßnahmen setzen die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft auch gezielt auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Hinweise: Fokus liegt auf dem Fundort
Seit der Veröffentlichung des Hinweistelefons am Dienstag nahmen die Ermittler bislang annähernd 80 Anrufe entgegen. Diese Hinweise werden von den Ermittlern inhaltlich bewertet und bei erkennbaren Zusammenhängen schließen sich weitere Befragungen und Vernehmungen sowie Abgleiche mit bislang vorliegenden Erkenntnissen an. Die SOKO Peggy weist darauf hin, dass Hinweise weiter unter der Tel.-Nr. 0921/506-1414 entgegen genommen werden.