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Nürnberg
Parteitag: Söder mit schwachem Ergebnis als CSU-Chef bestätigt
In Nürnberg wird Markus Söder mit nur 87,6 Prozent als Parteichef wiedergewählt. Zuvor schwört er die CSU auf Geschlossenheit ein: Er wolle Laschet, nicht Scholz im Kanzleramt sehen.
'Die Wahl ist noch nicht gelaufen', sagte Parteichef Markus Söder vor Beginn des CSU-Parteitags in Nürnberg. Die CSU steht laut Söder geschlossen hinter Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU).
Foto: Daniel Karmann, dpa | "Die Wahl ist noch nicht gelaufen", sagte Parteichef Markus Söder vor Beginn des CSU-Parteitags in Nürnberg. Die CSU steht laut Söder geschlossen hinter Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:01 Uhr

Die CSU ringt zu Beginn ihres Parteitages um Geschlossenheit in der Union: "Wir wollen keinen Linksruck in Deutschland, wir wollen Armin Laschet als Kanzler haben, nicht Olaf Scholz", beteuerte Söder gleich zu Beginn seiner Parteitagsrede. Entschlossenheit zu kämpfen und Geschlossenheit mit Armin Laschet sei die Formel, die Trendwende in den Umfragen noch zu schaffen, forderte er.

"Ich habe keinen Bock auf Opposition", rief Söder den rund 600 Delegierten zu. Söder warnte zudem erneut eindringlich vor einer Koalition von SPD, Grünen und Linken: Die "Linksformel" bedeute mehr Steuern, höhere Schulden, mehr Bürokratie und weniger Sicherheit, glaubt Söder. Die Wahl, vor der die Bürger in zwei Wochen stehen, sei einfach, findet der CSU-Chef: "Bürgerliche Freiheit oder linke Bevormundung und Umverteilungswahn – ich wähle die bürgerliche Freiheit."

"Ich habe keinen Bock auf Opposition."
CSU-Chef Markus Söder in seiner Rede auf dem Nürnberger CSU-Parteitag

Laut Söder ist die CSU die eigentliche Partei der einfachen Leute: So fordere die Partei etwa eine "Flatrate-Steuer" von 20 Prozent für kleine Mittelständler und Händler sowie einen "Pakt für das Handwerk". Auch sei die CSU "das einzige Bollwerk für unsere Bauern" in Bayern: "Lasst uns endlich was für die Kleinen tun", forderte er. Bei den Grünen etwa gebe es dagegen "nur Verbote und Bevormundung". Als Beispiel nannte Söder das geschlechtsneutrale "Gendern". Einen Zwang, eine solche Sprache zu verwenden, werde die CSU nie akzeptieren: "Denn wir sind ein Freistaat und kein Umerziehungsstaat", versprach Söder.

Söder mit nur  87,6 Prozent als CSU-Parteichef wiedergewählt, Dämpfer für Bär

Söder wurde auf dem Parteitag mit 87,6 Prozent als CSU-Chef wiedergewählt – für CSU-Verhältnisse ein eher maues Ergebnis. Söders Führungsanspruch ist in der CSU zwar unumstritten, die jüngsten Umfragen, die die Partei in Bayern zuletzt unter 30 Prozent sahen, stellen allerdings das Jahrzehnte lang geltende CSU-Selbstverständnis der Partei als Stimme Bayerns in Berlin in Frage. Im Januar 2019 war Söder nach einem harten  Machtkampf mit seinem Vorgänger Horst Seehofer mit 87,4 Prozent erstmals zum CSU-Chef gewählt und im Oktober 2019 mit 91,3 Prozent im Amt bestätigt worden.

Als eine von vier Vize-Parteichefs wurde auch die Unterfränkin Dorothee Bär wiedergewählt - musste dabei einen Dämpfer hinnehmen: Mit 69,7 Prozent bekam sie deutlich weniger Stimmen, als die drei anderen CSU-Vizes Manfred Weber (94 Prozent), Angelika Niebler (84,2 Prozent) und Melanie Huml (81 Prozent).

Noch am Donnerstag hatte CSU-Generalsekretär Markus Blume für Verärgerung in der CDU gesorgt, weil er das Umfragetief der Union mit Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) in Verbindung gebracht hatte. "Natürlich stünden wir mit Markus Söder besser da", hatte Blume in einem Interview gesagt.

CSU-General Blume beteuert: Wir wollen, dass Armin Laschet Kanzler wird 

Zu Beginn des Parteitags ruderte Blume zurück: Seine Aussage habe sich nur auf Bayern und die CSU bezogen, beteuerte er. Und in Bayern gäbe es mit einem CSU-Kanzlerkandidaten natürlich immer einen Heimvorteil. Darum gehe es aktuell aber gar nicht, räume Blume ein. Es gehe für CDU und CSU vielmehr darum, gemeinsam zu gewinnen: "Denn klar ist: Wir wollen, dass Armin Laschet Kanzler wird."

Blume hatte zusammen mit CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sogar noch einen schriftlichen Aufruf verfasst, um die neuen Irritationen um die Unterstützung in der CSU für Laschet zu zerstreuen: "Wir senden mit Armin Laschet und Markus Söder das Signal von maximaler Geschlossenheit und Entschlossenheit der Union aus Nürnberg", heißt es darin: "Wir sind bereit zu kämpfen und alles zu geben."

Söder: Kämpferisch und nachdenklich zugleich

Söder stieß in einer sehr kämpferischen, aber auch betont nachdenklichen Parteitagsrede ins gleiche Horn: Es gehe auf der Zielgeraden des Wahlkampfs um Zusammenhalt in der CSU, "aber auch um Geschlossenheit mit der CDU", warb er. Um neue Schlagzeilen zu vermeiden, bat Söder die Delegierten mit Blick auf den Gastauftritt des CDU-Chefs am Samstag eindringlich, "dass es für Armin Laschet einen tollen Empfang gibt".  

Es sei für die CSU diesmal in der Tat "kein Watte-Wahlkampf", räumte Söder ein. Genau deshalb gehe es aber nun darum, eine starke Gemeinschaft zu sein: "Wir stehen zu hundert Prozent hinter unserem Kanzlerkandidaten und wollen Armin Laschet im Kanzleramt sehen", beteuerte er. Die Linken sollten deshalb nicht zu selbstsicher sein, warnte Söder: "Wir fangen euch noch auf den letzten Metern ab."

 
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  • jhuller@gmx.de
    Die Kehrseite des Konservativen:

    Bei der Union betreibt man Wahlkampf immer noch nach guter alter Väter Sitte. Und der Programmkern lautet "weiter so".

    Nur leider hat sich der Planet weiter gedreht und damit auch die Ansprüche an die Politik. Es passt halt nicht mehr zusammen. Das merken selbst die ganzen Ü40 Leute der "Jungen Union". Daher sinkt die Zustimmung in der eigenen Partei.

    Vielleicht hätte jemand Herrn Söder vor ein paar Monaten ein Fax schicken sollen, auf dem man ihn darauf hinweist?

    Dass durch einen Linksruck aus Deutschland ein sozialistisches Land werden würde, ist natürlich genauso Unsinn, als dass aus den USA ein sozialistisches Land wird, weil die Demokraten den Präsidenten stellen. Wenn man den Quatsch von Trump nach plappert, wird es nicht wahrer.

    Herr Söder, das ist nur Ihr persönlicher Eindruck: je weiter man nach rechts rutscht umso mehr Linke scheint es zu geben.
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  • reutjo
    Endgültig entschieden....

    haben sich bereits seit Wochen die Briefwähler. Deren Stimmenanteil wird wieder hoch sein. Die früh "Entschlossenen
    sind also die "Entscheider wenn es knapp wird. Sie haben gewählt............ können nichts mehr verändern und tun es
    möglichweise doch. Das bedeutet unter Umständen.... "die Wahlzeit für Briefwähler ist viel zu lang. Eine Woche vor
    den eigentlichen Termin ist doch ausreichend und das ganze *Trara ..... der jetzt aktuellen Bemühungen kommt zu spät. DENN ..... man hat zwar zwei Stimmen; ABER nur eine* Wahl- ......(-zeit ! ) *
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Man stelle sich vor es gibt in ihren Berufsleben einen neuen Posten zum aufsteigen und es gibt mehrere Mitbewerber.
    Beim persönlichen Gespräch mit dem Chef fällt Ihnen nichts anderes ein als die Mitbewerbern schlecht zu machen. Was wird der Chef wohl von Ihnen denken?
    Bei mir währen sie nicht die erste Wahl.
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  • FischersFritz
    „Markus Söder mit nur 87,6 Prozent […] wiedergewählt.“

    NUR 87,6 Prozent, werter Herr Stern?

    Ich bin alt genug, um mich noch zu erinnern, wie wir uns damals über die „Wahlergebnisse“ in der DDR lustig gemacht haben … wenn zum Beispiel der Staatsratsvorsitzende wieder mit einem Mond-Ergebnis bestätigt wurde …

    Und jetzt titelt bei uns die Presse, jemand hätte „nur“ 87 Prozent der Stimmen erhalten? (kopfschüttel)
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  • zwrecht@aol.com
    Die Ansprüche, die an die CSU gestellt werden, sind natürlich auch schon hoch: Die letzten SPD-Vorsitzenden wurden mit 55 % gewählt; da unterlag Scholz, unser Kanzlerkandidat mit 45 %. Frau Baerbock bekam bei den Grünen 97 %. Da liegt Söder, als einer der nun schon jahrelang in Regierung, Amt und Würden steht und täglich jemanden auf die Füße treten sicher gleich auf. Wie es da zur Überschrift "schwaches" Ergebnis kommen kann, erstaunt! Holen wir mal in vier Jahren, wenn Söder immer noch Chef von Bayern und CSU sein wird und ihm die CDU-Republik die Kanzlerkandidatur2025 bettelnd anträgt, dieses Posting wieder hervor. Das ist auch die stille Hoffnung von Söder. Laschet ist schon am Wahlmontag vergessen und ebenso wie sein Ahrtalgelächter Geschichte; Merz, der Mittelschichtsmillionär, dann hoffentlich auch. Scholz und Co. werden-so Söders Rechnung- dann jämmerlich gescheitert sein und Söder immer noch so jung, dass er nach amerikanischen Maßstäben noch locker 20 Jahre Kanzler bleibt.
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Söder hat seine Verwaltung nicht im Griff. Gerade herrschen Chaostage im statistischen Landesamt in Bayern. Bürger erhalten behördliche Drohbriefe mit einer verpflichtenden Auskunftsaufforderung, die nur im Internet erledigt werden kann. Die angegebene Auskunftsnummer für Rückfragen ist fehlerhaft und nicht erreichbar. Viele fragen sich, ob diese Schreiben fake sind. Ältere Menschen sind in Panik, weil überhaupt nicht klar ist was jetzt zu tun ist und werden in Sorge gebracht, weil bei Nichtmitwirkung Strafe angedroht wird. Viele der Älteren haben überhaupt kein Internet. So ist die Wirklichkeit unter Söder in Bayern. Söders, Bärs und Dobrindts große Sprüche helfen da Niemandem. Auf die wirklichen Sorgen der Leute geben sie sowieso keine Antworten.
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  • attheendoftheday
    So viele Skandale in der Umgebung von Söder. Dass diese Korruptions- und sich Bereicherungstruppe nur von denen gewählt wird, die selbst die Ehrlichkeit nicht wollen, scheint offensichtlich.
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  • hermannkoch@gmx.de
    … nur von denen gewählt wird, die selbst die Ehrlichkeit nicht wollen, scheint offensichtlich.

    Dann wählt Scholz die CDU/CSU, denn sein Verhalten bei den CumEx Geschäften und bei Wirecard kann man wohl nicht mit ehrlich bezeichnen und die Staatsanwaltschaft ist im Finanzministerium, wegen Geldwäsche.
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  • reutjo
    " ich will es anders......"

    sagt sich der gewissenhafte * Briefwähler* und hat seine zwei Kreuzchen längst in den Postkasten geworfen.
    schaun mer mal was im " roten Kuvert " drinn steckt..... Herr " Söder ....... ?? oder auch nicht. Der Souverän
    hat das Wort. So oder so.............
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  • Arcus
    0 Bock auf das Söder CSU Chaosteam
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  • TLW-tu_W
    "Die "Linksformel" bedeute mehr Steuern, höhere Schulden,... "
    Mit Lügen und Falschbehauptungen wird man Wähler nicht überzeugen können.

    Söder bleibt doch eh in der Regierung, mit Berlin hat er nichts zu tun.
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  • "Ich habe keinen Bock auf Opposition." sagt Söder und ich sage "ich habe keinen Bock auf den Psychopathen Söder".
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  • nkestler@aol.com
    30 % in Bayern wären rechnerisch im Bund an der 5% Hürde gescheitert
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Das währe wirklich das i-Tüpfelchen. Aber die vielen Direktmandate des CSU kommen direkt in den Bundestag.
    Dafür hat ja die Union und SPD bei der letzten Wahlgesetzänderung gesorgt, das das nicht zum Nachteil der CSU ist und bis zu 900 Abgeordnete im Bundestag sein können.
    So sind halt die Schwarzen, alles für mich und die Gutverdiener und die Brotkrummen für die Normal- und Kleinverdiener.
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  • TLW-tu_W
    Es ist schon lange so, das 3 Direktmandate reichen um die 5% Hürde außer Kraft zu setzen.

    Die CSU hätte die Direktmandate schon immer behalten dürfen.
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  • Arcus
    Laut aktuellen Umfragen liegt die CSU bei 28%. Damit gehört die Partei der Lederhosenseppl eigentlich nicht mehr in den Bundestag. Da mag das Grossmaul an der Spitze der Partei noch so tönen.
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  • stefan.behringer@web.de
    Frau Bär hat mit 69 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Stellvertreter, die gewählt wurden. Sie hat also nicht mal im eigenen Lager Rückhalt. Aber dank Direktmandat, das sie im ländlichen Bereich wohl sicher hat, hat sie weiterhin die Schäfchen im Tockenen.
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  • hermannkoch@gmx.de
    Die Leserbriefe in der MP-Samstag stellen der guten Frau Bär ein sehr schlechtes Zeugnis aus. Warum ausgerechnet diese Frau in das Zukunftsteam berufen wurde, kann man sich nur damit erklären, dass ist die Rache Söders an Laschet.
    Über das schlechte Ergebnis zur Wahl der Stellvertreterin macht sie sich sicher keine Gedanken, für sie ist nur wichtig, wie komme ich vor die Kamera und sitzt das Kleid auch eng genug.
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  • MedDeeg@web.de
    Söder in Panik.

    Es ist ein tolle Erfahrung, den Niedergang dieser regionalen Blenderpartei zu erleben, die seit Jahrzehnten die Bürger ungeniert an der Nase herumführt, eigene Fehler auf andere projiziert, die Menschen drangsaliert und maßregelt - aber sich selbst über Recht und Gesetz wähnte und sich an der eigenen Hybris verschluckt hat.
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