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München
München wird Konzert von Roger Waters nicht verbieten
Die Stadt München wird das Konzert von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters in der Münchner Olympiahalle nicht verbieten. Rechtliche Gründe würden dagegen sprechen.
Roger Waters       -  Pink-Floyd-Musiker Roger Waters ist wegen seiner politischen Äußerungen umstritten.
Foto: Onni Ojala/Lehtikuva, dpa | Pink-Floyd-Musiker Roger Waters ist wegen seiner politischen Äußerungen umstritten.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:44 Uhr

Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters ließ bei Konzerten einen Ballon in Form eines Schweins mit Abbildungen des Davidsterns in die Luft steigen und verglich in einem Interview mit CounterPunch die Politik Isreals im Umgang mit den Palästinensern direkt mit dem Holocaust. Zudem sagte er, es habe einen Völkermord an der russischen Minderheit in der Ukraine gegeben, das Land werde von Faschisten regiert. Diese und weitere Aktionen des Sängers führten dazu, dass in Frankfurt am Main und Köln seine Konzerte unter politischem Beschuss stehen und Absagen gefordert werden.*

Stadtrat will Konzert von Roger Waters in München verhindern

Am 21. Mai soll Roger Waters in der Münchner Olympiahalle auftreten. Es sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in dem Beschluss, den der Stadtrat am Mittwoch gefasst hat. Stattdessen werde die Stadt rund um das Konzert Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen, ebenso für das Existenzrecht Israels und die Souveränität der Ukraine.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will zudem mit der bayerischen Staatsregierung nach Möglichkeiten suchen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit Kommunen in ähnlich gelagerten Fällen Auftritte verbieten können. Es sei unsäglich und unerträglich, das Konzert eines Künstlers zu gestatten, bei dem mit relativer Sicherheit israelkritische Propaganda, zum Teil auch deutlich antisemitische Parolen gedroschen würden, sagte Reiter. 

Fünf Konzerte von Roger Waters im Mai in Deutschland geplant

Roger Waters hat im Mai fünf Konzerte in Deutschland geplant. Auch in Hamburg wurde bereits über eine Absage des Konzerts nachgedacht. Weil die Barclays Arena, in der die Veranstaltung am 7. Mai stattfinden soll, nicht der Stadt gehört, es eine Absage nicht ohne weiteres möglich, sagte die Hamburger Kulturbehörde auf Anfrage des NDR. Der Betreiber, die Anschutz Entertainment Group, teilte mit, dass sie den vertraglichen Verpflichtungen nachkommen will, so der NDR.

Roger Waters will Konzert-Absagen nicht hinnehmen

Roger Waters will gerichtlich gegen die geplanten Absagen seiner Konzerte vorgehen. Waters sei der Ansicht, "dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird", teilte das Management des Sängers laut n.tv mit. Die Konzert-Absagen seien "verfassungswidrig" und "ungerechtfertigt". (mit dpa)

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels hatten wir geschrieben, „dass Frankfurt am Main und Köln seine Konzerte verhindert haben.“ Das traf nicht zu und wurde daher korrigiert. In Frankfurt haben die Gesellschafter der für die Vermietung der Halle zuständigen Messe Frankfurt, die Stadt Frankfurt und das Land Hessen, eine Absage des Auftritts beschlossen; die Messe soll den Vertrag mit dem Konzertveranstalter auflösen. In Köln forderten die Ratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen, FDP und Volt eine Absage des Konzerts. In München hat der Wirtschaftsausschuss am 14. März eine Entscheidung in die nächste Vollversammlung des Stadtrates am 22. März vertagt. Roger Waters hat angekündigt, gegen geplante Konzertabsagen gerichtlich vorzugehen. Für alle geplanten Konzerte können derzeit Tickets erworben werden.

 
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