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WÜRZBURG
Preis für Würzburger Forscher
Hat Grund zum Feiern: Professor Laurens Molenkamp von der Universität Würzburg hat am Donnerstag einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preise 2013 der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewonnen.
Foto: Thomas Obermeier | Hat Grund zum Feiern: Professor Laurens Molenkamp von der Universität Würzburg hat am Donnerstag einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preise 2013 der Deutschen Forschungsgemeinschaft ...
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:24 Uhr

Die Nachricht kam aus heiterem Himmel: Der Würzburger Physiker Professor Dr. Laurens Molenkamp hat am Donnerstag den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewonnen. Wegen der hohen Preissumme und des großen Renommees wird er auch als „deutscher Nobelpreis“ bezeichnet. Molenkamp ist der einzige Preisträger aus Bayern, er ist seit 1999 Professor und Direktor des dritten Instituts für Experimentalphysik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

„Ich habe das heute Mittag eine halbe Stunde vor den anderen per Telefon erfahren“, berichtet er am Telefon. „Leider habe ich heute nicht richtig Zeit zu feiern, weil ständig Telekonferenzen und Besprechungen mit Kollegen angesetzt sind. Aber morgen, da werde ich sicherlich ein paar Flaschen Sekt mitbringen und mit den Kollegen feiern.“ Die 2,5 Millionen Euro Preisgeld sind bereits verplant: „Das ist Forschungsgeld, das wird in Geräte investiert und ein paar Mitarbeiterstellen werden geschaffen. Ich muss jetzt ein paar Jahre lang weniger Anträge schreiben“, freut er sich.

„Der Leibniz-Preis ist eine besondere Auszeichnung für hervorragende wissenschaftliche Leistungen und wird nicht umsonst als der deutsche Nobelpreis betitelt. Dass einer der Preise in diesem Jahr nach Würzburg geht, ist Bestätigung für die Qualität des Forschungsstandortes Würzburg, unterstreicht das Renommee der Hochschule und die herausragende Qualität der Arbeit von Professor Molenkamp“, würdigt Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle den Geehrten in einer Pressemitteilung.

Laurens Molenkamp (57) gilt als einer der Väter der Halbleiter-Spintronik. Von dieser Technik wird erwartet, dass sie die Informationsverarbeitung und die Computertechnik noch deutlich leistungsfähiger machen wird. Der Physiker war der weltweit erste Forscher, dem die experimentelle Realisierung von topologischen Isolatoren gelang.

Seitdem wird über diese neuartige Materialklasse intensiv geforscht, denn sie dürfte für weitere Fortschritte in der Spintronik wesentlich sein: Mit topologischen Isolatoren sollten sich in der Zukunft noch kleinere und leistungsfähigere Computerchips bauen lassen.

Laurens Molenkamp wurde 1956 in Garrelsweer in den Niederlanden geboren und studierte Physikalische Chemie an der Universität von Groningen. Nach seiner Promotion arbeitete er zehn Jahre im Forschungslabor der Firma Philips in Eindhoven.

Dort begann er seine Arbeiten zum Quantentransport in Halbleiter-Nanostrukturen, die er bis heute fortgeführt hat. 1994 wechselte Molenkamp als Professor an die RWTH Aachen. 1999 übernahm er dann den Lehrstuhl für Experimentelle Physik III an der Universität Würzburg und die Leitung des hiesigen Labors für Molekularstrahlepitaxie.

Für seine Spitzenforschung über topologische Isolatoren hat er mehrere international renommierte Preise erhalten, darunter den Europhysics Prize 2010, den Oliver-Buckley-Preis der American Physical Society 2012 und den in diesem Jahr den mit 300 000 Euro dotierten Physics Frontiers Prize.

Ziel des im Jahr 1985 eingerichteten Leibniz-Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen außerdem die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Molenkamp ist der neunte Forscher der Universität Würzburg, der mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wird.

 
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