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Tegernsee
The Duc Ngo – vom Bootsflüchtling zum Szenekoch
The Duc Ngo hat sich in die Spitze der Kochszene hochgearbeitet. Der begehrte Michelin-Stern fehlt ihm aber noch. Das soll sich am Tegernsee ändern.
Spitzenkoch The Duc Ngo.jpeg       -  Spitzenkoch The Duc Ngo will mit seinem neuen Edelrestaurant am Tegernsee seinen ersten Stern ergattern.
Foto: Angelika Warmuth, dpa | Spitzenkoch The Duc Ngo will mit seinem neuen Edelrestaurant am Tegernsee seinen ersten Stern ergattern.
Moritz Maier
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:25 Uhr

Gäbe es neben dem American Dream auch einen German Dream, The Duc Ngo würde ihn perfekt verkörpern. Mit fünf Jahren als Geflüchteter nach Berlin gekommen, in frühen Jahren seiner Leidenschaft nachgegangen und nun: The Duc Ngo hat ein wahres kulinarisches Imperium aufgebaut. Der deutsche Koch mit vietnamesisch-chinesischen Wurzeln hat die sogenannte Fusionsküche in Deutschland aufgebaut. Er verbindet kulinarische Einflüsse aus Japan, Vietnam sowie China– und das bereits in über einem Dutzend Restaurants in der ganzen Bundesrepublik.

Von Hanoi über Berlin zum Tegernsee

The Duc Ngo, geboren in Hanoi, hat den Großteil seines Lebens im Berliner Westen verbracht. Der mittlerweile 48-Jährige jobbte als Jugendlicher in einem japanischen Restaurant, wodurch seine Leidenschaft fürs Kochen geweckt wurde. Im Laufe der Jahre eröffnete er ein Restaurant nach dem anderen rund um den prestigeträchtigen Kurfürstendamm, ehe weitere Städte hinzukamen. The Duc Ngo will unterschiedliche Küchen und Kulturen miteinander verbinden, sagt aber, die japanische sei immer seine Grundlage. "Da bin ich wie meine Speisekarten: ein gemischter Mensch sozusagen mit vietnamesischen Wurzeln und chinesischen, japanischen und koreanischen Einflüssen", erzählte er jüngst dem Magazin Feinschmecker. Mit diesem Ansatz der Fusion hat er im Deutschland der Jahrtausendwende neue Akzente gesetzt und besonders die Hauptstadt kulinarisch geprägt. Er unterschied sich durch authentische Rezepte von den bis dato in Deutschland dominierenden "Asia-Imbissbuden".

The Duc Ngo war im Fernsehen schon Seite an Seite mit Tim Raue

Seine Restaurants und exzellente Kochkünste haben The Duc Ngo mittlerweile auch in Deutschlands TV-Landschaft getrieben. Neben bekannten Gesichtern wie Rosin oder Raue schnippelt The Duc Ngo regelmäßig auch vor der Kamera. Trotz seiner Bekanntheit fehlt dem Koch im Vergleich vieler seiner Kollegen aber noch eins: der berühmt-berüchtigte Michelin-Stern. Einige vermuten, dass The Duc Ngo mit dem vor wenigen Tagen am Tegernsee eröffneten Pop-up-Restaurant "Le Duc" genau auf ebenjenen ersten Stern abzielt. Hatte doch sein Vorgänger Christian Jürgens mit seiner "Überfahrt" jahrelang drei Sterne, bevor er wegen Vorwürfen des Machtmissbrauchs und ungebührlichen Verhaltens freigestellt wurde.

Inzwischen springen immer mehr Starköche mit deutschen Wurzeln auf die asiatischen Einflüsse auf. Der Vorwurf, dass diese kulturelle Aneignung betreiben, weil sie als privilegierte weiße Menschen Profit aus anderen Kulturen schlagen, sieht The Duc Ngo entspannt. Er freue sich stattdessen, dass seine Art von Essen dadurch populärer werde.

 
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