15 Jahre lang hat der Schauspieler Stephan Zinner den Politiker Markus Söder im Singspiel auf dem Nockherberg verkörpert. Irgendwann, das kann man verstehen, wollte er sich von dieser Rolle trennen. Denn Markus Söder als zweites Ich erträgt vielleicht nicht jeder auf Dauer. Dazu sagen will der gebürtige Trostberger inzwischen nichts mehr, er habe mit dieser Zeit abgeschlossen, ließ er unsere Redaktion auf Anfrage wissen. Muss er auch nicht, denn es gibt einen neuen Starkbier-Söder: Thomas Unger.
„Ich freue mich riesig auf mein Debüt am Nockherberg und beim Politikerderblecken", teilte der mit. Seiner Aufgabe ist er sich bewusst: „Das ist immerhin das bayerische Hochamt des Kabaretts. Aber ich weiß auch, in welche großen Fußstapfen ich treten werde.“ Dass er diese ausfüllen wird, daran zweifelt keiner. „Thomas Unger bringt alles mit, was man für die Rolle als Markus Söder braucht“, heißt es beispielsweise von den beiden Singspiel-Autoren Stefan Betz und Richard Oehmann. „Hintergründigen Humor, eine gute Bühnenpräsenz und ein beachtliches, musikalisches Talent.“
Er spielt Markus Söder: Wer ist Thomas Unger?
Doch wer ist dieser Thomas Unger, der 2007 in dem Film „Das große Hobeditzn“ sein Fernsehdebüt feierte? Der 52-Jährige hat Lehramt für Sonderpädagogik studiert, bevor er spürte, dass seine Leidenschaft mehr das Schauspiel ist. So zog er vor 25 Jahren nach Berlin, um dort an der Hochschule der Künste zu studieren. Sein erstes größeres Engagement bekam er dann am Badischen Staatstheater in Karlsruhe, schließlich landete er beim Film. Dort spielte Unger auch schon im „Tatort“, im „Taunuskrimi“, bei den „Garmisch-Cops“ sowie an der Seite von Michael „Bully“ Herbig in „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ mit.
Auf seine neue Aufgabe hat sich Unger sorgsam vorbereitet und kommt nach eigenen Angaben mit der Söder-Rolle gut zurecht. Als gebürtiger Münchner und Oberbayer musste er sich allerdings den Dialekt des obersten Franken aneignen. „Ich habe sozusagen einen Crashkurs gemacht“, sagte Unger in der BR-Abendschau. Vorsorglich entschuldigte sich der dreifache Familienvater schon vorab bei den Franken: „Ich spreche natürlich nur das Fränkisch, das ich für fränkisch halte. Tut mir leid, wenn es nicht stimmen sollte.“