Der mutmaßliche Augsburger Polizistenmörder Raimund M. ist nach gut einer Woche schon raus aus der psychiatrischen Klinik in Haar. Er sitzt jetzt wieder in Untersuchungshaft in der JVA München-Stadelheim. Landgerichtssprecher Claus Pätzel bestätigte entsprechende Informationen unserer Zeitung.
M., 61, war auf gerichtlichen Beschluss hin in der Klinik untergebracht. Sein Gesundheitszustand sollte dort beobachtet werden. Ziel der Maßnahme war, auf Grundlage der Beobachtungen ein neues Gutachten zur Verhandlungsfähigkeit des parkinsonkranken Mannes anzufertigen. Nach Paragraf 81 der Strafprozessordnung hätte M. bis zu sechs Wochen in Haar begutachtet werden können. Dass er nur gut eine Woche dort verbracht hat, ist überraschend. Offenbar haben die Ärzte bereits nach kurzer Zeit genügend Erkenntnisse über seinen Zustand sammeln können.
Der Prozess gegen Raimund M. war im November 2013 geplatzt, weil der damalige Sachverständige Ralph-Michael Schulte den Angeklagten für zu krank hielt, um weiter verhandeln zu können. M.s Bruder Rudolf Rebarczyk wurde wegen Mordes an dem Polizeibeamten Mathias Vieth im Februar zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt.
Ein Oberarzt der Klinik Haar hat nun vom Landgericht Augsburg den Auftrag, ein neues Gutachten über die Verhandlungsfähigkeit zu erstellen. Dann entscheidet das Schwurgericht, ob der Prozess gegen Raimund M. von Neuem beginnen kann. Es könnte schnell gehen. Verhandlungstage sind bereits von Juli 2014 bis März 2015 blockiert.