Zwar wurden den Dienststellen bereits in den vergangenen Jahren stets etwas mehr Polizisten zugeteilt, als sie durch Abgänge in den Ruhestand abgeben mussten. Im Frühjahr 2019 aber wird es nach Angaben des Innenministeriums einen deutlichen Schub von 270 zusätzlichen Beamten geben: 811 neu ausgebildete Polizisten werden am 1. März ihren Dienst antreten, 541 Beamte werden in Ruhestand gehen. Insgesamt sind für das kommende Jahr rund 1300 Neueinstellungen geplant.
Die Personalstärke der bayerischen Polizei war in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand kontroverser politischer Debatten. Den Beschlüssen der Staatsregierung, mehr Stellen zu schaffen, folgte regelmäßig die Kritik, dass in den Dienststellen vor Ort davon nur wenig oder nichts ankomme. Ein Grund dafür war, dass zwischen dem Beschluss, mehr Stellen zu schaffen, und seiner tatsächlichen Realisierung mehrere Jahre liegen. Allein die Ausbildung der Polizisten dauert zweieinhalb Jahre.
Die Gesamtzahl der Haushaltsstellen der bayerischen Polizei ist seit ihrem Tiefpunkt im Jahr 2008 von weniger als 38 000 auf aktuell rund 43 000 gestiegen. Weitere 5000 Stellen sollen in den kommenden fünf Jahren geschaffen werden.
Mit den insgesamt 1300 Neueinstellungen im Jahr 2019 kann nach Aussage von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für jede bayerische Polizeidienststelle sichergestellt werden, dass jeder Beamte, der in Ruhestand geht, durch einen jungen ersetzt wird. Die übrigen neuen Polizisten sollen dem zusätzlichen Bedarf entsprechend verteilt werden. Die hohe Zahl der Neueinstellungen sei „ein Rekordwert, den wir den zusätzlichen Polizeistellen der vergangenen Jahre zu verdanken haben“, sagt Herrmann und verspricht: „Das wird unsere Polizeidienststellen spürbar entlasten.“ Um 65 Beamte aufgestockt wird auch die bayerische Bereitschaftspolizei.