Martin Schirdewan sagt, was ein Vorsitzender der Linken sagen muss. Dass die Welt aus den Fugen zu sein scheint, dass sich viele Menschen im Land von der Bundesregierung, "dieser Trümmertruppe", im Stich gelassen fühlen, dass die Sorgen sehr vieler Menschen wachsen angesichts von Kriegen und Klimakatastrophe, dass diese Sorgen genauso schnell wachsen, wie die soziale Ungleichheit in Deutschland und in Europa. Dass die fünf reichsten Familien in Deutschland über das gleiche Vermögen verfügen wie die gesamte untere Hälfte der Bundesbevölkerung – also so viel wie 42 Millionen Menschen. Dass während der Pandemie weltweit fast jeden Tag ein neuer Milliardär hinzugekommen ist, während die meisten Leute Lohneinbußen hinnehmen mussten. Schuld, das sagt Schirdewan nicht, aber das schwingt mit, ist ein üblicher Verdächtiger: der Kapitalismus. Schirdewan redet, damit seine Partei wieder leuchtet wie die roten Deckenstrahler im Messezentrum Augsburg, wieder erkennbar ist. Die Linke: Partei "der sozialen Gerechtigkeit und der Solidarität".
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