Im März werden wieder Polizistinnen und Polizisten, die frisch aus der Ausbildung kommen, auf die Dienststellen im Freistaat verteilt. Unterfranken komme dabei im Vergleich mit anderen Polizeiverbänden zu schlecht weg, findet Thorsten Grimm, Bezirksvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Er spricht von einem "riesigen Personalmangel". Die Personalzuteilung in diesem Frühjahr würde in Unterfranken lediglich die Ruhestandsabgänge ausgleichen, so Grimm im Interview mit dieser Redaktion.
Nullsummenspiel für Unterfranken
Zahlen aus dem bayerischen Innenministerium bestätigen das. So kommen im März 41 neue Polizisten in die Region – genauso viele wie bis dahin in Pension gehen. Das Polizeipräsidium Unterfranken ist damit bayernweit das einzige, das keinen Personalzuwachs verzeichnet: Die meisten Nachwuchspolizisten bekommt mit 163 das Polizeipräsidium München, obwohl hier nur 47 Beamte in Pension gehen. Ein Plus von 116 Polizisten. Auch das Präsidium Oberbayern-Nord kommt gut weg. Hier listet das Ministerium 85 neue Beamte bei 37 Abgängen auf.
Laut dem Innenministerium werden insgesamt 703 neue Polizisten den Präsidien zugewiesen, die das Personal dann auf die einzelnen Dienststellen verteilen. Gleichzeitig gehen 438 Beamtinnen und Beamte in den Ruhestand. Bayernweit gibt es also ein Plus von 265 Polizisten – für Unterfranken aber ist es ein Nullsummenspiel. Wird die Region also benachteiligt?
Ministerium verweist auf langfristigere Statistik
Das Ministerium beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein. "Die Verteilung der neu ausgebildeten Polizeikräfte orientiert sich an der aktuellen Personalsituation" in den einzelnen Präsidien, so ein Ministeriumssprecher. Hier spielten zahlreiche Faktoren eine Rolle. Neben Ruhestandsabgängen würden unter anderem auch Beurlaubungen oder der Ausfall schwangerer Polizeibeamtinnen berücksichtigt. "Ziel ist eine möglichst ausgewogene Personalausstattung bei der Bayerischen Polizei", so der Sprecher weiter.
Mit Blick auf Unterfranken verweist er zudem auf die langfristige Statistik: So wurden seit 2017 insgesamt 424 neue Polizisten in die Region geschickt. Nur die Präsidien München, Mittelfranken (je 562 Beamte) und Oberbayern-Nord (437) bekamen mehr.
Fehler 1: Die Becksteinsche Polizeireform: die Polizeidirektionen (in Ufr. AB & WÜ & SW) wurden aufgelöst, aber die Präsidien blieben. Ein SWer Polizist sagte mir, dass dadurch Stellen von SW nach WÜ verlagert wurden!
Fehler 2: Belastung der Polizisten mit Schreibkram. Wäre analog zum Rechtspfleger, der die Richter entlastet, eine Art Polizeisekretär/in denkbar? z. B. für Anzeigen-Aufnahme etc.
Fehler 3: Falsche Arbeitszeit. An einer ablegenen Polizeistation ging abends um sechs, als es dunkel wurde, der Rollo runter und der Polizist fuhr mit dem Polizeiauto weg. Da muss er kommen, der Rollo hochgehen und das Auto vor der Tür stehen!
Addition der 3 Fehler: viele Polizisten beginnen am Mo früh ihren Dienst im Präsidium in WÜ, um Akten zu bearbeiten, statt Samstag nachts um 3 im SWer Musikerviertel auf Streife zu gehn. Das ist Polizei wie sie der Bürger NICHT will!