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Weißenburg
Person in Mittelfranken stirbt nach Infektion mit seltenem Borna-Virus
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich ein Mensch mit dem seltenen und lebensbedrohlichen Borna-Virus angesteckt. Nun ist die Person gestorben.
Tödlicher Borna-Virus - Antikörpernachweis im Gewebe.jpeg       -  Die undatierte Aufnahme zeigt einen Anitkörpernachweis zum Borna-Virus im Gewebe.
Foto: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, dpa (Archivbild) | Die undatierte Aufnahme zeigt einen Anitkörpernachweis zum Borna-Virus im Gewebe.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:54 Uhr

Ein Mensch in Mittelfranken hatte sich Ende November mit dem sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Borna-Virus angesteckt. Rund zwei Wochen nach Meldung der Infektion ist die Person nun gestorben. Wie das zuständige Landratsamt mitteilte, trat der Fall im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf. Die Behörde machte keine nähere Angaben zu dem Infizierten.

"Gesundheitsamt und Veterinäramt sind vor Ort intensiv mit der Klärung eines möglichen Infektionsweges befasst und stehen in engem Kontakt mit den Expertinnen und Experten des LGL", heißt es auf der Webseite des Landratsamtes.

Todesfall in Bayern: Borna-Virus ist sehr selten, aber oft tödlich

In Deutschland wurden bislang insgesamt nur etwa 50 Fälle des Borna-Virus (BoDV-1 – Borna Disease Virus 1) nachgewiesen. Jährlich werden bundesweit weniger als zehn Fälle gemeldet – eine überwiegende Mehrheit davon in Bayern.

2018 wurde das Virus zum ersten Mal als Ursache von schweren Gehirnentzündungen beim Menschen identifiziert. Nach Angaben des LGL hat die Virusinfektion einen schweren Verlauf. Bis auf vier Erkrankungsfälle, in denen die Infizierten teilweise mit schwersten Folgeschäden überlebt haben, verliefen laut LGL alle bekannten BoDV-1-Infektionen beim Menschen tödlich.

Borna-Virus kommt in Feldspitzmaus vor

Das Borna-Virus kommt in der Feldspitzmaus vor und kann nach aktuellem Forschungsstand über einen Kontakt mit dem Tier und seinem Kot übertragen werden. Bislang ist der genaue Übertragungsweg aber nicht bekannt, laut dem Robert Koch-Institut sind verschiedene denkbar. Es hält eine Infektion über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser, das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub, eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde oder auch der direkte Kontakt beziehungsweise Biss einer Feldspitzmaus für möglich. Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist extrem unwahrscheinlich und bisher auch nicht bekannt, ebenso wie die direkte Übertragung von anderen Tieren als Feldspitzmäusen auf den Menschen.

Das LGL rät, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen grundsätzlich zu meiden, um sich vor einer Infektion zu schützen. Zu Orten, an denen Menschen mit Spitzmäusen in Kontakt kommen könnten, gehören demnach etwa Straßenböschungen, Steinmauern, Hecken und generell auch Schuppen und andere für wildlebende Kleintiere zugängliche Gebäudeteile. (mit dpa)

 
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