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Oberstdorf
Norovirus auf Berghütten: Landratsamt kontrolliert Hygiene regelmäßig
Nach mehreren Fällen mit Brech-Durchfall auf Berghütten bleibt die Frage: Wie oft wird dort die Hygiene untersucht? Das sagt das Landratsamt.
Dominik Riedle
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:27 Uhr

Einen Großeinsatz lösten am Mittwoch mehrere Wanderer aus, die auf Berghütten im Oberstdorfer Gemeindegebiet über Magen-Darm-Beschwerden klagten. Am Donnerstag gab das Landratsamt schließlich Entwarnung: Es wird derzeit nicht mehr von einem Aufstieg abgeraten. Hier die wichtigsten Fragen:

Was war auf Oberstdorfer Berghütten passiert?

Am Mittwochmorgen gab es laut Kreisbehörde erste Informationen über ein unklares Infektionsgeschehen im Bereich mehrerer Oberstdorfer Berghütten. Im Tagesverlauf stiegen die Meldungen über Magen-Darm-Erkrankungen. Im Oberstdorfer Langlaufzentrum wurde ein Behandlungsplatz eingerichtet. Im Einsatz waren rund 60 Kräfte von BRK, Johannitern, der Bergwacht, der Polizei und des Gesundheitsamtes. Neun Erkrankte kamen per Hubschrauber ins Tal und weitere sechs mit der Materialseilbahn. Am Donnerstagvormittag wurden vier weitere Erkrankte gemeldet. Bereits am Montag gab es einen Fall mit bestätigtem Norovirus. Ob sich auch die anderen Wanderer damit infiziert hatten, ist derzeit noch offen. Alles über den Einsatz erfahren Sie an dieser Stelle.

Was ist das Norovirus?

Dabei handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird und sich durch Brech-Durchfall äußert. In der Regel ist die Krankheit nicht lebensbedrohlich. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 24 und 36 Stunden. Norovirus-Ausbrüche kommen auf Allgäuer Hütten immer wieder vor. Gelingt es, die Infektionsketten schnell zu durchbrechen, kann das Ausbruchsgeschehen laut Landratsamt meist binnen eines Tages unter Kontrolle gebracht werden. Dazu waren Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auf den verschiedenen Hütten, entnahmen Lebensmittel- und Wasserproben und wiesen die sorgfältige Desinfektion der Hütten an. Wo das Ausbruchsgeschehen seinen Anfang nahm, wird sich vermutlich nicht mehr rekapitulieren lassen.

Wie oft gibt es Hygienekontrollen auf Berghütten?

Wegen des langen Anmarsches erfolgten die Kontrollen zwar kontinuierlich, aber in unregelmäßigen – mindestens jährlichen – Abständen, teilt Franziska Springer, Sprecherin des Landratsamtes, mit. Untersucht werde standardmäßig das Trinkwasser. Dort werde auf Indikatorkeime getestet, die auf „fäkale Verunreinigungen“ hinweisen. Das Oberallgäu hat zudem mit dem Landkreis Garmisch-Partenkirchendas Projekt „Hygiene auf Berghütten“ gestartet. Dazu gibt es Infoblätter und für die DAV-Hütten Pflichtschulungen. Bei den Vor-Ort-Begehungen am Mittwoch hat sich laut Springer gezeigt, dass die DAV-Hüttenwirte dieses Hygienekonzept sehr gut umsetzen – was vermutlich dazu beigetragen habe, dass die Ausbreitung des Virus "recht gut" eingedämmt wurde.

 
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