Am späten Donnerstagnachmittag wurde bekannt, dass die wegen eines Hygieneskandals schwer angeschlagene Großbäckerei Müller-Brot pleite ist. Rund zwei Wochen nach dem behördlich verfügten Produktionsstopp hat das Unternehmen Insolvenzantrag gestellt, wie die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag aus Unternehmenskreisen erfuhr.
Drei Herren, drei Behörden, dreifache Verärgerung im Hygieneskandal bei Müller-Brot: Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU), der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf, und der Freisinger Landrat Michael Schwaiger (Freie Wähler) fühlen sich zu Unrecht gescholten. Schließlich hätten sie, so beteuerten sie in einer turbulenten Sitzung des Gesundheitsausschusses im Landtag, durch „konsequentes Handeln“ erst dafür gesorgt, dass die unappetitlichen Zustände ans Licht kamen und die Produktion schließlich gestoppt wurde.
Um ihre Sicht der Ereignisse zu untermauern, berichteten Präsident Zapf und Landrat Schwaiger von den 21 Kontrollen, darunter sieben Kontrollen unter Beteiligung der Spezialeinheit des LGL, die sie seit 2008 bei Müller-Brot veranlasst haben. Immer wieder seien Mängel in einzelnen Bereichen des 55 000 Quadratmeter großen Betriebs festgestellt worden. Immer wieder sei die Firma aufgefordert worden, die Mängel zu beseitigen. Diesen Aufforderungen sei das Unternehmen auch immer wieder nachgekommen. Außerdem seien Bußgelder in Höhe von insgesamt 69 000 Euro verhängt worden.
Katz-und-Maus-Spiel
Die Öffentlichkeit darüber zu informieren oder die Produktion zu stoppen sei rechtlich nicht möglich gewesen, weil zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher bestanden habe. In einer „Güterabwägung“ müssten auch die Interessen der Mitarbeiter und die Rechte des Unternehmens berücksichtigt werden. Außerdem drohten unter Umständen Klagen auf Schadensersatz. Obendrein sei eine Information der Öffentlichkeit auch deshalb nicht möglich gewesen, weil mittlerweile die Staatsanwaltschaft gegen Müller-Brot ermittelte. Erst als in dem „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Müller-Brot festgestellt worden sei, dass sich die Mängel in allen Bereichen der Produktion zeigten, sei der Betrieb auf Druck der Behörden stillgelegt worden. „Ich sehe hier keinerlei kritikwürdiges Vorgehen“, sagte Landrat Schwaiger.
Die Gesundheitspolitiker von SPD, Freien Wählern, Grünen und auch von der Regierungspartei FDP wollen diese Sichtweise nicht gelten lassen. „Hier wurde ein Unternehmen vor dem Verbraucher geschützt und nicht der Verbraucher vor dem Unternehmen“, kritisierte die SPD-Abgeordnete Sabine Dittmar. Der Ausschussvorsitzende Christian Magerl (Grüne) sagte, die Mängel in der Grundhygiene seien lange bekannt gewesen. „Da hätten die gelbe und die rote Karte von Behördenseite wesentlich früher kommen müssen.“ Karl Vetter (Freie Wähler) sagte, im Rückblick sei klar, dass das Landratsamt, der frühere Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) und das LGL „einiges falsch gemacht“ hätten.
Weiterer Fall in Donaustauf: Biendl und Weber
Nach Müller-Brot hat nun auch die Großbäckerei Biendl und Weber in Donaustauf (Lkr. Regensburg) ihre Produktion wegen hygienischer Mängel einstellen müssen. Nach einer Kontrolle des Betriebs am Dienstag habe das Landratsamt einen sofortigen Produktionsstopp angeordnet, sagte Landrat Herbert Mirbeth (CSU).
Die Kontrolleure hätten Insekten und zwei tote Mäuse gefunden, erläuterte der Leiter der Lebensmittelüberwachung, Pio Baur. Außerdem hätten sie schwarzen Schimmel in Produktionsräumen und Verkrustungen an Maschinen entdeckt. Eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher bestand dem Landratsamt zufolge nicht – deshalb habe es auch keine Rückholaktion gegeben. Insekten und Schimmel seien nicht mit Lebensmitteln in Berührung gekommen.
Der Hygieneskandal hat auch Unterfranken erreicht: In der vergangenen Woche wurde eine Bäckerei in Aschaffenburg geschlossen.
Mit verbundenen Augen muss der Probant raten, um welches Getier es sich handeln könnte, das er gerade gut verpackt im Teig kostet.
Das sind noch echte Handwerksbetriebe, die noch manuell die Brötchen in Form bringen.
Zutaten: Mehl, Wasser, Salz, Malz, Hefe und sonst nix! Dafür verbürge ich mich.
Solche Läden sind überschaubar und deswegen auch kontrollierbar.
Hätte neulich beinahe in FFM ein Brötchen gekauft - aber für 85 Cent Leute!!
DAS war mir dann doch zu TEUER (1 Brötchen ca. 1,60 DM)
Die Bäckereien verdienen sich dumm und dämlich - und die Brötchen werden immer kleiner, das ist zum Kot...!
Würzburger Bäckereien, Kitzinger Bäckereien und alle anderen - MAHLZEIT