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München (dpa/lby)
Naser im BayernLB-Ausschuss: Keine Fehler gemacht
Naser       -  Der langjährige Sparkassenpräsident Siegfried Naser (CSU) am Donnerstag (27.01.2011) im bayerischen Landtag in München (Oberbayern) im Senatssaal, in dem der BayernLB-Untersuchungsausschuss tagt.
Foto: dpa | Der langjährige Sparkassenpräsident Siegfried Naser (CSU) am Donnerstag (27.01.2011) im bayerischen Landtag in München (Oberbayern) im Senatssaal, in dem der BayernLB-Untersuchungsausschuss tagt.
Redaktion
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:17 Uhr
Der ehemalige Sparkassenpräsident Siegfried Naser hat im Landtags-Untersuchungsausschuss zu den Milliardenverlusten der BayernLB jede Verantwortung von sich gewiesen. «Ein Fehler, den niemand gesehen hat, (...), kann nicht grob fahrlässig sein», sagte der frühere Chefkontrolleur der BayernLB am Donnerstag zum Vorgehen des Verwaltungsrats beim Kauf der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HGAA) im Jahr 2007. Naser beschuldigte außerdem den damaligen Bankchef Werner Schmidt der Falschaussage. Schmidt habe das Risko beim Kauf der HGAA im Mai 2007 auf 200 Millionen Euro beziffert und erklärt: «Alles im grünen Bereich.»

Der Kauf der HGAA hatte der BayernLB im Verlauf der nächsten zweieinhalb Jahre nicht 200 Millionen, sondern 3,7 Milliarden Euro Verlust eingebracht. Laut Schmidts Aussage vor der Staatsanwaltschaft hatte er aber sowohl Naser als auch den früheren Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) besser über Einzelheiten des Kaufs informiert, als beide heute einräumen. Das wies Naser zurück.

Schmidt habe verschwiegen, dass die Mitarbeiter der BayernLB und Wirtschaftsprüfer vor großen Risiken gewarnt hätten, sagte Naser. «Diese entscheidenden Fragen verschweigt er uns und eine Nebensächlichkeit sagt er uns. (...) Das ist falsch und ist auch unlogisch.» Der frühere Sparkassenpräsident war zum zweiten Mal als Zeuge geladen, um Widersprüche in den Aussagen aufzuklären. Am Ende blieben jedoch die unterschiedlichen Versionen Schmidts und Nasers im Raum stehen.

Naser sagte außerdem, dass er im Zusammenhang mit dem HGAA-Kauf nichts von dem vermuteten Bestechungsfall in Kärnten gewusst habe. Der Hintergrund: Die von der BayernLB gekaufte HGAA ist die ehemalige Kärntner Landesbank. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht heute dem Verdacht nach, dass der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider als Bedingung für seine Zustimmung zu dem HGAA-Deal Sponsorengelder für das Klagenfurter Fußballstadion verlangt habe. «Zu keiner Zeit habe ich irgendwo von einer Verknüpfung mit dem Kauf der HGAA gewusst», sagte Naser dazu.

Naser und Faltlhauser wechselten sich über Jahre an der Spitze des Verwaltungsrats ab. Im Untersuchungsausschuss gehen sowohl die Opposition als auch die FDP davon aus, dass beide ihre Sorgfaltspflichten als Aufseher beim Kauf der HGAA verletzten. Auch in der CSU herrscht mittlerweile die Einschätzung vor, dass der Verwaltungsrat weniger gründlich kontrollierte, als möglich gewesen wäre.

Dabei geht es vor allem um eine Formalie: Naser und Faltlhauser beriefen vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags keine Verwaltungsratssitzung mehr ein, um das Milliardengeschäft noch einmal zu überprüfen. «Keiner der Verwaltungsräte, keiner der Mitarbeiterstäbe in Sparkassen und Ministerien, kein Prüfer, keiner bei der Bank hat die Notwendigkeit einer weiteren Verwaltungsratssitzung gesehen», verteidigte sich Naser. «Das kann nie im Leben grob fahrlässig gewesen sein.»

Das Hauptargument des früheren Sparkassenpräsidenten: Sogar wenn der Verwaltungsrat im Mai 2007 noch einmal getagt hätte, hätte es vom Vorstand keine anderen Informationen über die wahren Risiken gegeben - die BayernLB hätte die HGAA demnach trotzdem gekauft. «In einer Verwaltungsratssitzung wäre die gleiche Einschätzung getroffen worden», sagte Naser.

 
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  • MedDeeg@web.de
    «Ein Fehler, den niemand gesehen hat, (...), kann nicht grob fahrlässig sein», sagte der frühere Chefkontrolleur der BayernLB. Das ist eine interessante Lesart: wenn also alle "Verantwortlichen" (nennt man das noch so?) das selbe sehen - nämlich "nix" - dann kann auch nie grobe Fahrlässigkeit vorliegen!?
    Wieso sitzt eigentlich einer wie Kiener in Untersuchungshaft? Weil er nicht "staatlich" tätig war?
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  • info@primatononline.de
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  • Naser war ja nicht Präsident der BayernLB, sondern der Sparkassen, denen - zu meiner aktiven Zeit - 50% der BAyernLB gehörte. Da die BayernLB aber ein eigenständiges Unternehmen war, konnten die Sparkassen nicht in das Unternehmen hinein gucken, sondern waren auf Berichte aus der LB angewiesen. Und da fragt mal halt ab, kriegt eine Antwort, und wenn diese Antwort schlüssig ist, fragt man nicht nach - schließlich darf man ja nicht vorsätzlichen Betrug ohne Grund annehmen. So sieht die PRaxis aus. In diesem Sinne: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Naser nur das wußte, was er anfragte und was er darauf hin vorgelegt bekam. Und er hat sicherlich nicht angefragt: "Betrügt Ihr?". - So passiert's oft.
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    Naser war nicht nur Sparkassenchef, sondern eben auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der BayernLB. Als solcher hatte er natürlich das Recht und die Pflicht "hinein zu gucken". Kontrolle war seine Aufgabe, nicht gutgläubiges Nichtstun und Verdummen von Milliarden.
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  • ... wie kann jmd. der bis zum Erbrechen immer wiederholt von NIX gewusst zu haben überhaupt "Präsident" werden. Der IQ von Zwergnase(r) muss schon sehr hoch sein ! traurig
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