
Wer mit dem Taxi fährt, erfährt den finalen Preis erst am Ende der Fahrt – je nach Stand des Taxameters. Seit einigen Jahren machen Mietwagen Taxifahrern in Großstädten Konkurrenz. Der Vorteil dabei: Schon vor dem Einsteigen ist meist klar, wie viel die Fahrt kosten wird.
Weil das Taxigewerbe deshalb oft das Nachsehen hat, will München als erste Stadt in Deutschland einen Festpreis für bestimmte Taxifahrten einführen. Das hat der Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrats am Dienstag beschlossen. Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und dem örtlichen Taxigewerbe eine Regel ausgearbeitet, die einen fairen Wettbewerb in München ermöglichen soll.
Taxifahrten in München zum Festpreis: Kunden entscheiden
Ab dem 1. September dürfen Kundinnen und Kunden, wenn sie das möchten, bei Vorbestellung (über eine Taxi-App oder eine der Taxizentralen) auch Festpreise für Taxifahrten in München vereinbaren. Die Fahrpreisermittlung durch Taxameter ist parallel weiter möglich. Trotz der Festpreisoption sollen die Preise innerhalb eines sogenannten Tarifkorridors tariflich umrahmt und behördlich überwacht werden. Wie Hallo München berichtet, soll sich der Preis im Rahmen von fünf Prozent unterhalb und bis zu zwanzig Prozent oberhalb des Taxitarifes bewegen.
"Fahrgäste müssen daher keine Angst vor Wucher haben", heißt es in einer Mitteilung des Kreisverwaltungsausschusses. Vielmehr könnten sich Kundinnen und Kunden künftig entspannt zurücklehnen, wenn es im Stadtverkehr einmal nicht ganz so schnell vorangeht.
München: Taxifahrten zum Festpreis während IAA und Wiesn möglich
"Uns ist es mit diesem innovativen Taxitarif gelungen, ein bundesweit bisher einmaliges Angebot zu schaffen", so Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die neue Regelung sei dringend notwendig gewesen, damit die Taxibranche konkurrenzfähig bleiben kann. Da die Änderung bereits am 1. September in Kraft tritt, "sind bereits während der IAA und vor allem auch der WiesnFestpreise für die Taxifahrt möglich".