In Bayern gelte: "Eigentum vor Plattenbau", findet Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Doch der Traum vom Eigenheim schwindet mit steigenden Zinsen und Baukosten selbst für viele Besserverdiener. Söder verspricht deshalb staatliche Hilfe: "Wir schaffen mit dem zinsverbilligten Bayern-Darlehen sowie Bürgschaften beim Eigenkapital neue Chancen auf Wohneigentum."
Doch können die angekündigten Programme tatsächlich helfen beim Immobilienkauf? Oder geht es Söder im Landtagswahlkampf vor allem um positive Schlagzeilen? Schließlich ist sein Versprechen, mit der staatlichen "Bayernheim" bis 2025 rund 10.000 bezahlbare Miet-Wohnungen zu bauen, längst geplatzt. Zuletzt hatte Söders Regierung jedenfalls bereits einen "Wohnraum-Booster" angekündigt, der etwa höhere staatliche Zuschüsse für die Baubranche beim Mietwohnungsbau verspricht.
"Das Eigenheim ist für viele ein wichtiger Lebenstraum", glaubt jedoch Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU). Deshalb will die Staatsregierung nun auch Privatleuten beim Erwerb einer selbst genutzten Immobilie finanziell helfen. Kernstück dabei soll ein "Bayern-Darlehen" für niedrigere und mittlere Einkommen sein.
Staatliches "Bayern-Darlehen" soll bis zu zwei Prozent unter Marktzins zu haben sein
Dabei geht es um ein schon existierendes Zinsverbilligungsprogramm der staatlichen Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo), das nun ausgeweitet werden soll. Künftig soll der staatlich geförderte Kredit mit 1,5 Prozent unter Marktzins bei Neubau und sogar zwei Prozent unter Marktzins beim Erwerb von Bestandsimmobilien zu haben sein. Bis zu 30.000 Euro in zehn Jahren könne man sich so etwa bei einem 150.000-Euro-Kredit sparen, wirbt Bernreiter.
Um den verbilligten Kredit zu bekommen, darf eine Familie mit zwei Kindern jedoch nicht mehr als 56.500 Euro verdienen. Dabei seien jedoch pauschale Abzüge etwa für Krankenkasse und Altersvorsorge bereits eingerechnet, sodass die Förderung bis zu einem realen Jahresbrutto von etwa 81.000 Euro möglich ist, erklärt das Bau-Ministerium. Die Beantragung erfolgt über die Landratsämter und kreisfreien Städte.
Eine Staatsbürgschaft soll auch ohne Eigenkapital Finanzierungslücken schließen
Darüber hinaus will der Freistaat unabhängig vom Einkommen auch Bürgschaften für Kredite zum Erwerb einer eigenen Immobilie gewähren. Auch dabei handelt es sich um ein bereits seit 2003 bestehendes Programm. Die Bürgschaft komme vor allem dann infrage, wenn der Beleihungsrahmen der Immobilie durch andere Kredite bereits ausgeschöpft "und kein ausreichendes Eigenkapital vorhanden ist, um eine bestehende Finanzierungslücke zu schließen", erklärt das Bau-Ministerium.
Doch hilft ein verbilligter Kredit oder eine Staatsbürgschaft wirklich zum Lebensglück in den eigenen vier Wänden? Nur wer genug Eigenkapital hat, dem könnten solche Förderprogramme vielleicht helfen, glaubt Merten Larisch von der Verbraucherzentrale Bayern. Und wie viel Eigenkapital tatsächlich "genug" ist, hänge eben sehr stark an Immobilienpreisen und Einkommen. Zudem dürfe nicht aus dem Blick geraten, ob bei einer hohen Kreditbelastung "im Rentenalter auch genügend geldliche Altersvorsorge zur Verfügung steht".
Verbraucherschützer: Auch staatlich geförderte Kredite müssen irgendwann bedient werden
Auch staatlich geförderte Kredite müssen irgendwann bedient werden, warnt auch Markus Latta vom VerbraucherService Bayern: "Wohneigentum ist deshalb nicht immer die beste Altersvorsorge." Also doch lieber gemieteter "Plattenbau" statt Eigenheim? Nicht die Zinsen, sondern die in Bayern nach wie vor sehr hohen Immobilienpreise seien das größte Problem für Wohnungssuchende, findet Latta. Hier könnte auch der Freistaat zur Entlastung beitragen: Indem er viel mehr neuen Wohnraum schafft – gerade auch günstige Mietwohnungen.
Wir erleben eine super kompetente Beratung und natürlich die reelle Chance auf ein Eigenheim. Ohne das Programm könnten wir uns kein Eigenheim leisten. Daher super das es so etwas gibt, vielen Dank an alle Beteiligten.
Mit "Ohne das Programm könnten wir uns kein Eigenheim leisten." hört sich das aber nicht so gut.
Unter der Annahme "Bis zu 30.000 Euro in zehn Jahren könne man sich so etwa bei einem 150.000-Euro-Kredit sparen, wirbt Bernreiter." würde ich schätzen die Förderung macht etwa 10-15% der Gesamtkosten des Baukredits aus. Da darf nicht soviel schieflaufen.
Alles Gute, das es so läuft wie geplant.
Noch mehr Flächen versiegeln?
In diesem Punkt ist Bayern ja auch Spitze.
Aber bei der Wendigkeit des BayMP ist es durchaus vorstellbar, dass morgen der soziale Wohnungsbau besonders gefördert wird und übermorgen werden dann Wohncontainer für alle angeschafft.
Ich verstehe diese staatlichen Maßnahmen eher als Subventionen für die Bauwirtschaft.
Und klar muss mehr Wohnraum geschaffen werden, wenn immer mehr Menschen irgendwo wohnen wollen,
aber Eigenheim klingt doch sehr nach Einfamilienhaus mit Doppelgarage und Plastikpool auf dem Rasenstück.
Siehe Wärmepumpen, PV Anlagen usw.
Alles völlig überteuert. Die Hersteller und Handwerker verdienen sich eine goldene Nase.
Einfach ein paar Jahre abwarten dann kriegt man es für die Hälfte ohne Förderung.
Genau wie ich ihm einem anderen Kommentar beschrieben hatte, s.u. Ein rein psychologischer Effekt. Man hat ein besseres Gefühl dabei. Mehr auch nicht.
Falls überhaupt, haben solche Programme bestenfalls einen psychologischen Effekt. Der eine oder andere, der vielleicht noch zögert, lässt sich überzeugen, das Projekt doch umzusetzen.
Dass dieses Thema gerade wieder hochkommt, ist einzig und allein der Wahl im Herbst zu schulden. Ansonsten interessiert das in der Politik niemanden. Wenn es anders wäre, würden die versprochenen Wohnungen schon existieren.
Ich kann den Unterschied zur Glose am Morgen nicht erkennen, oder handelt es sich hier auch nur um einen Kommentar von Ihnen?
Das Angebot des Ministerium ermöglicht doch für viele Bürger den Erwerb von Eigentum und die Bürger, die bisher von Harz IV oder jetzt Bürgergeld leben, können dann die frei werdenden Mietwohnungen beziehen.
Das ist genau genommen eine win win Situation.
Dazu braucht es aber auch ein bisschen Verständnis .
Im Übrigen Herr Stern, können Sie mal eruieren wie viele von den 400.000 versprochenen Wohnungen der Ampel schon umgesetzt wurden.
Also hören Sie auf, auch wenn Sie die CSU hassen, Gutes schlecht zu Schreiben.
Wir mündige Bürger lassen uns nicht mehr für dumm verkaufen.
Die Schlangen an den Tafeln werden länger weil auch Geflüchtete Anspruch darauf haben. Inzwischen ist vielerorts Aufnahmestopp für Einheimische! Die können sehen wie sie über die Runden bzw über den Monat kommen.
Der Spruch "es wird niemand etwas weggenommen" war schon eine Lüge als er seinerzeit gesagt wurde!
Zum Glück gibt es ja noch Leute die Flaschen wegwerfen sodass so mancher Rentner oder manche Rentnerin ein paar Cent einlösen kann. Die Rentenerhöhung deckt nicht einmal die Hälfte der Inflationsrate ab!
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ansturm-auf-Tafeln-steigt-drastisch-article23615962.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayerns-tafeln-am-limit-weniger-lebensmittel-und-aufnahmestopps,TTxEEuQ