Im neu entflammten Streit um den Verkauf der rund 32 000 GBW-Wohnungen an die Augsburger Patrizia AG schießt die CSU-Staatsregierung nun scharf in Richtung Brüssel: Es sei EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia gewesen, der die strengen Vorgaben für eine Genehmigung der staatlichen Zehn-Milliarden-Euro-Rettung der BayernLB formuliert habe, schimpft Bayerns Europaministerin Beate Merk. Genau diese Vorgaben hätten „die Bank faktisch zum Verkauf der GBW-Wohnungen gezwungen“, findet Merk – und kritisiert den Spanier: „Sich jetzt aus der Verantwortung zu stehlen, ist deshalb unredlich.“
Hintergrund des Ärgers ist eine Aussage einer Sprecherin Almunias im Bayerischen Rundfunk: Demnach habe die Bank selbst den umstrittenen Verkauf der Wohnungen vorgeschlagen. Auch hätte der Freistaat die Wohnungen sehr wohl selbst kaufen können. Die Landtagsopposition hatte Söder daraufhin der „Lüge“ bezichtigt und „Verrat“ an den GBW-Mietern vorgeworfen.
„Nicht fair und nicht sachgerecht“ seien die Sprecher-Äußerungen, empört sich Finanzminister Markus Söder noch immer. Schließlich sei der GBW-Verkauf in dem von Almunia unterschriebenen Beihilfebescheid vom Sommer 2012 ausdrücklich festgeschrieben. Bei der Vorgabe Almunias, das Geschäftsvolumen der BayernLB zu halbieren und sich auf das Kerngeschäft zu beschränken, habe es dazu auch keine Alternative gegeben, beteuert Söder: „Alles andere hätte wie bei der WestLB zur Zerschlagung der Landesbank geführt“ – mit unbekannten neuen Milliardenrisiken.
Die CSU-Staatsregierung scheint mit dem mächtigen Brüsseler Wettbewerbskommissar aber nicht nur in Sachen GBW über Kreuz: So kritisierte CSU-Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer kürzlich, der „sozialistische Spanier“ mische sich sogar in die staatliche Förderung kommunaler Bauten ein, was die Staatsregierung nicht länger akzeptieren werde.
„Nach den Europawahlen im Frühjahr erwarte ich von dem dann neuen Wettbewerbskommissar mehr Professionalität und Verantwortung“, schimpft Europaministerin Merk ohne jede diplomatische Zurückhaltung. Eine neue Kommission sei „eine gute Chance für einen Neuanfang“, stichelt auch Söder.
Der Finanzminister weist zudem Kritik am Umgang der Patrizia mit den Ex-Landesbankwohnungen zurück: Weder die Obergrenze der Verkäufe, noch die Obergrenze der Mieterhöhungen werde von den Augsburgern ausgeschöpft. Ab Ende November stehe zudem ein „Ombudsmann“ für Mieterbeschwerden bereit. „Der Schutz der Mieter war und ist unser oberstes Gebot“, so Söder.
Interessant ist auch, dass SPD (aus großkoalitionär verordneter Rücksichtnhame?) und Grüne bisher auf einem Ruf nach einem Untersuchungsausschuß abgesehen haben
Zur Sache: Bin mal gespannt, ob und ggf. wie Aiwanger, Du_di... & Co. jetzt diesen Artikel kommentieren
der seine eigenen Erfahrungen mit dieser Frau als Justizministerin machte.
Diese Dame nun als Europaministerin zu ernennen zeigt so nebenbei
den Stellenwert den die europäische Einigung für die CSU hat.
In's Europa-Parlament oder in den undurchsichtigen Apperat
wird ja so mancher Versager abgeschoben. Ob zum "Bürokratieabbau"
oder als "Energiekommisar", "Subventionsabbau", "Regionalförderung" ...
Europa - das ist für die CSU der Sündenbock für alles.
Und sei es noch so abwegig und durch Fakten wiederlegt.
Die Sozialcharta für die Mieter ist offensichtlich genauso viel wert wie
die Versprechen dieser CSU Minister und Ministerpräsidenten.
Europa ist aber nicht nur Sündenbock
sondern dient auch als Endlagerstätte für
abgewrackte Politikeraltlasten.
So wurde Europa zum sicheren Endlager für
Stoiber, Hohlmeier und wie sie alle heisen.
den Beweis selber googlen z.B.: 'GBW Mieterhöhung Sozialcharta'
- und mehr gibt's dazu nicht mehr zu sagen und man wird mit diesem überraschenden (?) und eindeutigen Wählervotum noch sehr leben müssen/dürfen/können.
Im übrigen bin ich und viele andere gar nicht so sicher, ob es Herrn Mollath recht ist, mit seiner auf sein Schicksal bezogenen aussage bei jeder sich bietenden Möglichkeit quasi als " Zeuge der Anklage" zitiert zu werden; aber das ist schon wieder eine andere Baustelle.
Alles Gute!
Mein unmaßgeblicher Rat - obwohl mir das eigentlich gar nicht zusteht : Dagegen anzugehen ist vertane Zeit, "abstimmen" tun eh' die Mitleser mit ihren Klicks - oder eben mit ihrem Verzicht darauf - you understand?
Gute Zeit in Würzburg!