Das bayerische Kultusministerium hat nach eigenen Angaben keine belastbaren Zahlen über Vorfälle von Gewalt gegen Lehrkräfte in Bayern. Man nehme das Thema zwar „sehr ernst“, beteuert Schulminister Ludwig Spaenle (CSU) in einem schriftlichen Bericht an den Landtag. Eine statistische Erfassung könne aber Lehrkräfte „davon abhalten, sich Rat und Hilfe zu holen“, glaubt der Minister.
Eine Auffassung, die im Landtag auf massiven Widerspruch stößt: Es könne doch nicht sein, dass das Ministerium nicht wisse, ob die Gewalt zugenommen habe, ob es regionale Schwerpunkte gebe oder bestimmte Schularten stärker betroffen sind, bemängelt der Freie-Wähler-MdL Michael Piazolo: „Lehrer sind Staatsdiener in besonderer Weise – und bedürfen deshalb auch eines besonderen Schutzes.“ Das Problem löse sich nicht, indem man die Augen verschließe, kritisiert auch der Grüne Thomas Gehring: „Ich bitte deshalb, sich der Wirklichkeit zuzuwenden.“
In einer repräsentativen Umfrage des Lehrerverbandes BLLV aus dem Jahr 2016 hatten 55 Prozent der befragten Lehrer einen Anstieg der Gewalt gesehen. 61 Prozent bemängelten, dass das Gewaltproblem noch immer als Tabu behandelt werde. Vor allem Beschimpfungen und Drohungen im Internet, aber auch verbale Angriffe durch Eltern haben demnach stark zugenommen. Immerhin 14 Prozent der Lehrer berichteten sogar von körperlichen Angriffen an ihrer Schule.
Eltern unterstützen Lehrer seltener
„Kinder sind ein Spiegel der Gesellschaft“, glaubt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. So sei etwa die Verrohung der Sprache in vielen Schulen ein großes Thema: „Da ist heute schon eine andere Qualität.“ Eine wachsende Zahl von Eltern sähen Lehrer zudem nicht mehr als Partner, sondern als Gegner.
Das Ministerium versuche trotzdem, das Thema kleinzureden, kritisiert Fleischmann. Damit lasse man aber betroffene Lehrer alleine zurück: „Ich kann deshalb nicht akzeptieren, wenn die Fakten einfach unter den Tisch gekehrt werden.“
Früher (sehr viel früher?) war auch körperliche Gewalt gegen Schüler an der Tagesordnung. Nur hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit damals keinen Interessiert. Ging ja nur um Kinder.
Es verhält sich doch eher so wie allgemein: "nicht die Welt wurde schlechter, die Nachrichtenübertragung wurde besser."
Die Probleme heute sind Hausgemacht.
Gute Lehrer mit Idealen werden "eingenormt". Die Arroganz des Schulsystems sorgt für ausreichend Frust, auf beiden Seiten.
Und da liegt auch schon der Knackpunkt.
Es sollte keine zwei Seiten geben. Es fehlt am Miteinander, an Transparenz.
Und es fehlt an Lebenserfahrung bei den Lehrkräften. Diese haben i.d.R. nie die Schule verlassen und leben in ihrer eigenen theoretischen Welt.
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