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Marode Bäder
DLRG warnt Freistaat und Kommunen vor immer mehr tödlichen Badeunfällen in Bayern
Bayerns DLRG-Präsident Friedrich macht die Politik für Bäderschließungen und gefährlich schlechter werdende Schwimmfähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich.
Schwimmbad       -  Der Freistaat kümmert sich nicht um seine Schwimmbäder - das kann extreme Folgen haben.
Foto: Sommer, dpa (Archivbild) | Der Freistaat kümmert sich nicht um seine Schwimmbäder - das kann extreme Folgen haben.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:07 Uhr

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt vor gefährlich schlechter werdende Schwimmfähigkeiten von Kindern und Jugendlichen in Bayern angesichts eines desolaten Zustands vieler Schwimmbäder im Freistaat. „Die Schwimmfähigkeit ist in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen", sagte der bayerische DLRG-Präsident Manuel Friedrich unserer Redaktion. "In den vergangenen drei Jahren hat sich die Anzahl der Kinder, die am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer sind, verdoppelt", erklärte er. Dadurch steige die Gefahr tödlicher Badeunfälle, bei den Bayern seit Jahren als bundesweiter Spitzenreiter gilt.

DLRG-Chef: "Bürgermeister müssen sich verantworten, wenn die Zahl der toten Kinder steigt"

Der bayerische DLRG-Chef kritisierte scharf, dass Kommunen und Freistaat die öffentlichen Bäder finanziell vernachlässigen würden und viele Einrichtungen geschlossen hätten. "Bürgermeister müssen sich verantworten, wenn die Zahl der toten Kinder steigt“, warnte Friedrich. „Viele Schwimmbäder werden geschlossen, weil Bürgermeister einsparen wollen“, kritisierte er. "Der Staat muss aber auch Förderprogramme auflegen, die attraktiv genug sind, dass sie sich für Gemeinden lohnen", forderte der DLRG-Chef.

Mehr als die Hälfte der 867 bayerischen Schwimmbäder gilt laut Zahlen des bayerischen Bauministeriums als sanierungsbedürftig, jedes vierte sogar dringend. Der bayerische Gemeindetagspräsident Uwe Brandl forderte eine bessere finanzielle Unterstützung des Freistaats: „Ein Blick in die bayerische Verfassung zeigt, dass die Volksgesundheit staatliche Aufgabe ist", sagte er der Zeitung. Das bisherige Förderprogramm des Freistaats sei ein "Tropfen auf dem heißen Stein“, kritisierte Brandl. „Die Sanierung eines mittleren Schwimmbads kostet allein zwischen drei und fünf Millionen Euro“, erklärte der Kommunalvertreter. Zudem müssten die Betriebsstandards für die Bäder an die Realität angepasst werden: "Der Markt gibt es einfach nicht her, für eine 50-Meter-Bahn zeitgleich zwei Bademeister zu stellen", betonte der Gemeindetagspräsident. (AZ)

 
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