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Polizeiwarnung
Manipulierte Steckdosen im Zug: Wie erkenne ich sie?
In den vergangenen Wochen haben sich die Fälle von manipulierten Steckdosen in Zügen deutschlandweit gehäuft. Wie erkennt man sie und wie groß ist die Gefahr?
408025591.jpg       -  In den vergangenen Wochen haben sich Fälle von manipulierten Steckdosen in Zügen gehäuft.
Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolbild) | In den vergangenen Wochen haben sich Fälle von manipulierten Steckdosen in Zügen gehäuft.
Victoria Schmitz
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:39 Uhr

Am Freitag entdeckte eine Polizeibeamtin im Zug von Augsburg nach München eine Steckdose, die ihr ungewöhnlich vorkam. Sie informierte das Zugpersonal, das wiederum per Durchsage vor der Nutzung der Steckdosen im Zug warnte. Der Grund: Die Steckdose, die die Polizistin entdeckte, war manipuliert. 

Dabei handelt es sich nicht um den ersten Fall von manipulierten Steckdosen in Zügen. Erst vergangenes Wochenende gab es einen Vorfall zwischen Freiburg und Weil am Rhein, bei dem ein Metallstift aus einer Steckdose ragte. Vor wenigen Wochen erlitt eine Frau auf der Bahnfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe einen Stromschlag, weil Unbekannte dünne Metalldrähte in eine Steckdose gesteckt hatten. 

Die Bundespolizei warnt deshalb verstärkt vor manipulierten Steckdosen. Doch wie kann man sie überhaupt erkennen, wenn nicht gerade in Sichtweite Drähte herausragen? Ist nun Vorsicht vor jeder Steckdose im Zug geboten? 

Wie sehen manipulierte Steckdosen im Zug aus?

Laut Wolfgang Hauner, Pressesprecher der Polizeiinspektion München, könne man sich eine manipulierte Steckdose im Zug so vorstellen: Ein normaler Stromstecker, wie man ihn etwa vom Handyladekabel kennt, bleibt in der Steckdose hängen und bricht ab. Der Polizeisprecher veranschaulicht das so: "Man schneidet einen Stecker einen Zentimeter von hinten ab, sodass man nur noch etwas mehr als die beiden Pole sieht. Wie dieser Stecker von hinten aussehen würde, kann man sich das Aussehen der manipulierten Steckdose vorstellen."

Wie bemerkt man manipulierte Steckdosen in der Bahn?

Das Problem: Aus dem bloßen Augenwinkel lässt sich die Veränderung meist nicht wahrnehmen. Man muss einen genauen Blick auf die Steckdose werfen, um zu erkennen, ob sie manipuliert ist. Hinzu kommt: "In der Regel befinden sich die Steckdosen unter oder zwischen den Sitzen", erklärt Hauner. Das mache es komplizierter. Allerdings: Versucht man, etwas in die manipulierte Steckdose hineinzustecken, merke man aufgrund des Widerstands relativ schnell, dass dort bereits etwas drinstecke, sagt der Polizeisprecher. In vielen Fällen ‒ wie auch bei der Art der Manipulation des Regionalzugs zwischen Augsburg und München - erleide man dann bereits aber einen Stromschlag.

Hauner rät deshalb: "Möglichst vor dem Einstecken immer die Steckdose angucken." Wenn es noch nicht zum Stromschlag gekommen ist, aber ein Widerstand beim Einstecken spürbar ist, sollte man es auf keinen Fall mit Gewalt weiter versuchen, sondern die Steckdose sofort überprüfen. "Mit Handyleuchte ist das ja heute kein Problem mehr", sagt Hauner. Bemerkt man etwas, sollte das Zugpersonal informiert werden.

Auf der anderen Seite bittet der Polizeisprecher aber auch darum, Zugbegleiterinnen und Zugbegleitern zu melden, wenn ein Stück des eigenen Ladesteckers in der Steckdose abbricht, hängen bleibt und damit zur möglichen Gefahr für andere wird. Es lasse sich nicht ausschließen, dass einige Fälle der letzten Zeit auch darauf zurückzuführen seien. 

Wie gefährlich ist die Manipulation von Steckdosen?

Es besteht die Gefahr eines Stromschlags ‒ das unterscheide Steckdosen im Zug nicht von Steckdosen daheim. Denn auch im Zug beträgt die Spannung 230 Volt. Wie der Stromschlag ausfällt, hänge allerdings sowohl vom persönlichen Befinden als auch von anderen Bedingungen ab, erklärt Wolfgang Hauner. Etwa, ob man nasse Hände hat, wie man geerdet ist oder welche Schuhe man trägt. "Der eine schüttelt sich nur ein bisschen, der andere spürt es deutlicher." 

Wie viele Fälle solcher Fälle gab es in letzter Zeit?

Für die Polizeiinspektion München sei der Fall vom Wochenende der erste, sagt Hauner. Bundesweit seien ihm aber mindestens fünf weitere Fälle bekannt. "Ich schließe aber nicht aus, dass noch der ein oder andere Fall mehr dabei ist", erklärt er. 

 
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