
Ein großes, schwarz-weißes Porträt auf kontrastreichem, rotem Hintergrund. Der Protagonist schaut entschlossen in die Kamera. Nein, es handelt sich nicht um die Wahlplakate von Olaf Scholz, sondern um die neue Kampagne der Bayern-SPD. "Bayern braucht von Brunn" lautet der Slogan der Sozialdemokraten für die nahende Landtagswahl. Obwohl der Bekanntheitsgrad ihres Spitzenkandidaten Florian von Brunn nicht allzu hoch einzuschätzen ist, baut die SPD auf die Personalisierung ihres Wahlkampfes. Was bei Bundeskanzler Scholz funktioniert hat, soll auch in Bayern funktionieren - wenngleich eine Regierungsbeteiligung im Freistaat in weiter Ferne scheint.
Die Ähnlichkeit der Kampagne der bayerischen Sozialdemokraten zum Bundestagswahlkampf 2021 ist unübersehbar. Der Grund: In der Hoffnung an den Erfolg auf Bundesebene anknüpfen zu können, hat man sich bei der Bayern-SPD für die gleiche Agentur entschieden. Sie soll das Programm zur Landtagswahl am 8. Oktober mit von Brunn verbinden. Dabei konzentriert sich die Wahlkampagne der Genossen auf vier Bestandteile des bereits im Mai verkündeten "Regierungsprogramms".
Ronja Endres, Landesvorsitzende der Bayern-SPD, verwies außerdem auf den "Kampf gegen rechts"
"Kostenlose Kitaplätze für 780.000 Kinder", "Gute Pflege für 2,7 Millionen Senioren", "Fairen Mieten für 7 Millionen Mieter" und "Bezahlbare Energie, die das Klima schützt" sind die Forderungen, mit denen die Partei überzeugen will. Zudem pochte von Brunn bei der Kampagnen-Vorstellung in München auf seinen 5-Punkte-Plan für die bayerische Wirtschaft. Neben Maßnahmen zur Entlastung der Industrie, sieht der Plan unter anderem den Aufbau einer eigenen bayerischen Batterieindustrie vor. Von Brunn versicherte: "Wir können das alles aus dem bayerischen Haushalt finanzieren."
Ronja Endres, Landesvorsitzende der Bayern-SPD, verwies außerdem auf den "Kampf gegen rechts", der von Brunn sehr am Herzen liege. Bereit seine Urgroßtante Toni Pfülf setze sich als SPD-Politikerin gegen die Nationalsozialisten ein. Daran will von Brunn anknüpfen und einem neuen Erstarken der Rechtsextremen entgegenwirken. Zwei Monate bleiben den Sozialdemokraten bis zur Landtagswahl, um das zu erreichen und möglichst viele Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Von Brunn gibt sich zuversichtlich: "Ich bin mir sicher, dass wir in den Umfragen deutlich zulegen werden."