
Die ursprünglich angepeilte Marke von 100 000 wurde nicht geknackt, aber mit gut 90 000 Besuchern ist die Bayerische Landesausstellung „Main und Meer“ auch so die bisher erfolgreichste Ausstellung in Schweinfurt. Am Sonntagabend hat die aufwendige Schau nach gut fünf Monaten ihre Pforten in der Kunsthalle geschlossen.
Etwa zwei Drittel des Ausstellungsetats von rund 1,5 Millionen Euro waren in der Kunsthalle verbaut worden. „Main und Meer“ schickte die Besucher auf eine bunte, spannende und informative Reise über elf Stationen von den Quellen des Flusses – dem Roten und dem Weißen Main – bis zur See. Der Main war Geheimnisträger und Winzer, Lebensspender und Unheilsbringer, Schiffsführer und Arbeitgeber, Seefahrer und Kunstschaffender. Projektionen, Modelle und Bildschirme machten die Ausstellung interaktiv und multimedial.
Bevor nun in den kommenden Tagen die Beseitigung der Einbauten in der Kunsthalle beginnt, in der ab 15. November die Sammlung Gunter Sachs zu sehen ist, zogen Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, ein zufriedenes Resümee. Als besonders erfreulich empfanden die Organisatoren, dass die günstige Familienkarte so gut genutzt worden sei. Familien hätten eine überaus starke Gruppe bei den Ausstellungsbesuchern gebildet.
Ebenso zufrieden zeigte sich Erich Schneider, Leiter der Kunsthalle, mit dem Begleitprogramm. Unter dem Motto „Schweinfurt ahoi“ hatten über 200 zusätzliche Veranstaltungen stattgefunden. Initiativen und Vereine, Künstler und Schulen boten Konzerte, Ausstellungen, Rätselaktionen, thematische Wanderungen oder Besichtigungen an. Auf einer schwimmenden Mainbühne trat im Sommer auf Einladung des Schweinfurter Nachsommers Prominenz von Ben Becker bis Nils Landgren und Michael Wollny auf.- Hier geht es zu unserem großen Special zur Landesausstellung "Main und Meer"
Viel Positives habe sich auch im Gästebuch gefunden, so eine Pressemitteilung des Hauses der Bayerischen Geschichte: „Main und Meer, das gefällt mir sehr“, dichtete ein Bub. Ein unbekannter Besucher verewigte sich mit diesem Lob: „Bestes Fränkisches Kompliment: Passt scho, komma nix sach . . .“ Die Stadt Schweinfurt habe mit der Kunsthalle – dem ehemaligen Ernst-Sachs-Bad – den perfekten Standort für das Thema „Main und Meer“ geboten.
„Main und Meer“ war eine mehrfache Premiere: Zum ersten Mal stand ein Fluss im Fokus einer Landesausstellung. Und zum ersten Mal wurden kulturhistorische und naturwissenschaftliche Inhalte miteinander verknüpft. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit brachte diese naturwissenschaftliche Seite mit ein. Die Bayerische Sparkassenstiftung ermöglichte eine Premiere der virtuellen Art: Zum ersten Mal wurde für eine Bayerische Landesausstellung eine App entwickelt.Als Dankeschön für ihren Einsatz sind alle Beteiligten der Landesausstellung zu einem Abschlussfest auf dem Schiff „Mainfranken“ eingeladen. Die „Mainfranken“ selbst war in den vergangenen Monaten viel unterwegs – über 20 000 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich den eigentlichen Hauptdarsteller der Ausstellung, den Main, live vom Schiff aus anzusehen.