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München
Künstliche Intelligenz: Vom Schreckgespenst zum Lebensretter
Fast die Hälfte der Deutschen hat Angst vor KI. Doch aktuelle Beispiele aus Bayern zeigen, wie sie den Menschen hilft.
Christoph Frey
 |  aktualisiert: 16.06.2024 02:36 Uhr

Plötzliche Sturzfluten oder Hochwasser können Todesopfer fordern - davor zumindest sollten sich die Menschen im niederbayerischen Ergoldsbach sicher fühlen können. Eine künstliche Intelligenz warnt sie per App oder Telefon vor einem drohenden Hochwasser. Ihr Wissen bezieht die KI aus 35 örtlichen Sensoren und Messstationen, die Pegelstände, Niederschlagsmenge oder Windrichtung melden. Zudem fließen meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet. Wenn sich Ergoldsbach bewährt, soll das System auch in anderen bayerischen Kommunen angewendet werden. 

So macht KI in Bayern das Leben leichter

Die Digitalisierung ist aus dem Alltag der meisten Deutschen nicht mehr wegzudenken. Für 85 Prozent machen digitale Technologien und Anwendungen ihr Leben unmittelbar leichter. Zugleich führt die zunehmende Digitalisierung aber dazu, dass sich Menschen davon überfordert fühlen – 41 Prozent sogar häufig und das über alle Altersklassen hinweg: So fühlt sich auch ein Drittel (33 Prozent) der 30- bis 49-Jährigen häufig überfordert. Fast die Hälfte (44 Prozent) hat außerdem Angst, der technischen Entwicklung nicht folgen zu können. Auf dieses Ergebnis einer repräsentativen Befragung hat jetzt der Branchenverband Bitkom hingewiesen. 

KI soll Frauen vor Herzinfarkt warnen

Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (FW) wirbt für den Einsatz der neuen Technologien. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern für die Menschen da“, das zeige das Ergoldsbacher Hochwasser-Projekt. Es ist Teil eines Ideenwettbewerbs des bayerischen Digitalministeriums. Dabei wurden insgesamt zehn Vorhaben im Freistaat ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden. Die Projekte werden jeweils mit bis zu einer halben Million Euro gefördert. "KI ist kein Schreckgespenst, sondern ein Lebensretter," sagt Mehring. Das zeigt sich auch bei der Prävention vor Herzinfarkten bei Frauen. Hier soll eine KI dabei helfen, die oft unspezifischen Symptome weiblicher Patienten besser zu erkennen und frühzeitig Alarm schlagen. Erprobt wird das Ganze in München.

Das sind Fabian Mehrings Ziele

Der selten um große Ankündigungen verlegene Digitalminister hat nach eigenen Worten das "Ziel, Bayern zum europäischen Top-Standort für Künstliche Intelligenz zu entwickeln." Dass der Etat seines Hauses im aktuellen Doppelhaushalt um 17 Prozent erhöht wurde, sieht er als "Rückenwind für Zukunftstechnologien, die schon heute das Leben der Menschen bei uns hier in Bayern ganz konkret verbessern“. In nackten Zahlen stehen Mehrings Ministerium in diesem und im nächsten Jahr gut 200 Millionen Euro zur Verfügung - insgesamt gibt Bayern in diesem Zeitraum 149 Milliarden aus.

 
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