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Kommentar
Politisch wie lange nicht: Ja zum Wahlrecht ab 16 Jahren
Bayern bewegt sich auf ein Volksbegehren zu. Die Initiatoren wollen das Wahlalter senken. Das hätte gleich mehrere Vorteile.
0000644847.jpg       -  Bislang konnten die Wahlberechtigten bei Bundestagswahlen zwei Kreuze machen. Eins für Direktkandidatin oder -kandidaten und eins für eine Partei. Das könnte sich ändern. Eine Reform des Wahlrechts wird seit langem diskutiert, weil der Bundestag immer größer geworden ist.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa | Bislang konnten die Wahlberechtigten bei Bundestagswahlen zwei Kreuze machen. Eins für Direktkandidatin oder -kandidaten und eins für eine Partei. Das könnte sich ändern.
Sarah Ritschel
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:33 Uhr

Es war mitten in der Corona-Hochphase, als eine 15-jährige Schülerin unserer Redaktion ein bemerkenswertes Interview gab: „Die Politik hört sich die Probleme von uns Schülern nicht wirklich an“, sagte sie. „Ich denke, weil wir nicht so viel zählen, weil wir bei Wahlen noch keine Stimme abgeben können. Wir Schüler können nicht einfach sagen: Hören Sie zu, Herr Politiker, so funktioniert das nicht.“

Das muss sich ändern. Jugendliche sollten ab 16 Jahren wählen dürfen. Denn die Generation U-18 ist so politisch wie lange nicht. Das zeigt ihr Einsatz fürs Klima, das zeigen Studien wie die der Freien Universität Berlin. Egal, ob 15, 18 oder 24 Jahre, das politische Interesse ist in jeder dieser Altersklassen etwa gleich verteilt, heißt es da. Auch die große Kritik an den Corona-Maßnahmen vonseiten der Schüler beweist: Junge Menschen möchten mitbestimmen. Wie sagte die 15-Jährige im Interview: „Es geht um meine Zukunft – da will ich nicht bevormundet werden.“

Die CSU ist bei der Jugend nicht beliebt

Man darf hoffen, dass sich ein früheres Wahlrecht langfristig auch positiv auf das Engagement der Jungen in der Parteipolitik auswirkt. Bislang schaut ein Großteil von ihnen ziemlich resigniert auf das politische System. Selbst bei der FDP, der jüngsten etablierten Partei Bayerns, lag der Altersschnitt 2021 bei 46 Jahren, ein durchschnittlicher CSUler ist 59 – und nur vier Prozent der Christsozialen sind jünger als 30. Man muss kein Politikwissenschaftler sein, um zu ahnen, dass die eigene Unbeliebtheit bei den Jungen einer der Hauptgründe dafür ist, dass die CSU das Wahlrecht mit 16 ablehnt. Umso wichtiger, dass jetzt das Volk entscheidet. 

 
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