Das liebe Geld. Die Wahl zum Landtagsabgeordneten ist oft mit einem finanziellen Aufstieg verbunden. Diäten, Kostenpauschale und Erstattung für parlamentarische Zuarbeit summieren sich auf über 20 000 Euro im Monat.
Freilich muss ein Abgeordneter davon einiges abgeben: für Büromiete, Mitarbeiter, Partei. Dabei, so scheint es, hat der Freie Wähler Günther Felbinger versucht, möglichst viele der staatlichen Gelder in seinen Taschen zu belassen. Ob mit Hilfe von Tricksereien oder Betrug, wird die Justiz klären müssen. Die Freien Wähler sind einst in der Landespolitik angetreten, um eine Alternative zum Filz der CSU zu bieten. Gerade Günther Felbinger gehört zu denen, die gern mit dem Finger auf jene zeigen, die durch Fehlverhalten auffallen.
Deshalb tun seine Fehltritte jetzt doppelt weh: Viele Anhänger der Freien Wähler müssen erkennen, dass auch ihre Politiker nicht besser sind als die der etablierten Parteien. Und dass selbst ein sozialer Volksvertreter wie Felbinger offenbar der Versuchung des Geldes erlegen ist, ist eine zusätzliche Enttäuschung.
Felbinger hat Fehler eingeräumt und zahlt die offenbar falsch verwendeten Steuergelder zurück. Wenn der Abgeordnete überdies moralisches Rückgrat beweist, dann geht er.